Ökonomische Themen um Freihandel, Digitalisierung und Ressourcennutzung prägen flächendeckend die mediale Öffentlichkeit. Im Rahmen dieses Tagungsbandes der Sommerakademie zur Wirtschaftsphilosophie 2017 gehen junge Forscherinnen und Forscher demgegenüber ganz eigenen Fragen der Ökonomie nach. Aus interdisziplinären Blickwinkeln werden ungewöhnliche Ansätze entwickelt, die experimentell Möglichkeiten im ökonomischen Feld sichtbar machen.
Entlang einer gemeinsamen Ausgangsfrage – Was ist Wirtschaften? – entwickeln die Autorinnen und Autoren einen jeweils individuellen Zugang zu ihrem Forschungsgegenstand und gehen auf diese Weise den fließenden Grenzen und versteckten Potenzialen der Wirtschaftsphilosophie auf die Spur.
Neben klassischen Problemstellungen wie ‚Was ist Arbeit?‘ werden Themenfelder vom Rechtspopulismus über das Anthropozän und die Ökonomie des Rechtssystems bis zu Kafkas Ökonomieempfinden oder den wirtschaftsphilosophischen Dimensionen Nietzsches behandelt.
Inhalt
Vorwort der Herausgeber • Nicolas Weisensel: Ökonomie der Überforderung. Reizüberflutung und labyrinthartige Strukturen in Franz Kafkas Der Verschollene • Irene Colombi: Wirtschaft ohne Arbeit. Zur Entwicklung des Arbeitsbegriffs
bei Aristoteles, Smith und Marx • Timo Klattenhoff: Krisenszenarien und rechte Rhetorik. Über Strategien politischer Instrumentalisierung • Viktoria Schrader: Verhandlung über Rechtsfolgen. Wie eine menschliche Eigenschaft
Bedeutsamkeit im Strafprozess erlangt • Georg N. Schäfer: Die Erwirtschaftung des Anthropozäns. Über ein Verhältnis von wirtschaftlicher Tätigkeit, Hyperobjekten und dem Zeitalter des Menschen • Sören E. Schuster: Die „Ökonomie großen Stils“. Zur Überwindung des „zweiten Nihilismus“ bei Nietzscheweiterlesen