Aufklären, Mahnen und Erzählen Studien zur deutsch-jüdischen Publizistik und zu deren Erforschung, zum Kampf gegen den Antisemitismus und zur subversiven Kraft des Erzählens
Mit der Edition einer Denkschrift des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens e.V. zu Friedhofs- und Synagogenschändungen aus dem Jahre 1929. Festschrift für Michael Nagel.
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Michael Nagel hat der Erforschung der deutsch-jüdischen Presse und Ge¬schichte wichtige Impulse gegeben. Durch das von ihm gegründete und geleitete Ressort beim Institut Deutsche Presseforschung an der Universität Bremen ist die Erforschung der europäisch-jüdischen Zeitungen, Zeitschrif¬ten und Kalender in Deutschland erstmals in einer universitären Einrichtung institutionalisiert worden. Ihm ist diese Festschrift gewidmet.
Zeitlich und thematisch erstreckt sich der Band mit mehr als zwanzig Studien vom 17. bis zum 21. Jahrhundert, von der durch Zeitschriften hergestellten diskursiven, körperlichen und medialen Öffentlichkeit am Ende des 17. Jahrhunderts, über die Zeitschrift "Der Jude" im Aufklärungssäkulum, den jüdischen Volksaufklärer Simon Krämer, die Wie¬ner jüdische Presse des 19. Jahr¬hunderts und eine erste Schulzeitung für jüdische Lehrer sowie den An¬ti¬semitismusstreit und Theodor Momm¬sen bis zur Blütezeit der jüdischen Presse in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, der die meisten Beiträge gewidmet sind. Behandelt werden unter anderem eine Umfrage zum Zionismus durch Julius Moses, sein "General-Anzeiger für die gesamten Interessen des Judentums", die satirische Zeitschrift "Schlemiel" und die Philosophie des "Wenn schon", die jüdische Presse während des Ersten Weltkrieges, die Auseinandersetzung mit dem Erstarken des Nationalsozialismus während der Weimarer Republik und die traurige Kontinuität der Friedhofsschändungen, zu denen nicht nur eine vertrauliche Denkschrift des Central-Vereins von 1929 neu ediert wird, sondern eine Studie aufzeigt, dass es niemals in der deutschen Geschichte eine solch große Zahl dieser Taten gegeben hat wie im neuen Deutschland nach 1990.
Hinzu kommen aus einem weiteren Forschungsfeld von Michael Nagel Studien zur Kinder- und Jugendliteratur und zum Erzählen, zur Figur des Juden in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, zur "Judenbuche" von Annette von Droste-Hülshoff, zum Alptraum, in einer Diktatur aufzuwachsen, sowie zum Lesen und Lernen im Judentum.weiterlesen
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