August Pieper und das Dritte Reich
Ein katholischer Annäherungsweg hin zum Nationalsozialismus
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Der vorliegende Band vereinigt einen zuerst 2017 vorgelegten Forschungsbeitrag von Werner Neuhaus und Beiträge zu einer Aachener Akademie-Tagung des Jahres 2018 (Olaf Blaschke, Thomas Dahmen, Wolfgang Löhr): Dr. August Pieper (1866-1942), Leitgestalt des Volksvereins für das katholische Deutschland, gilt in der vorherrschenden Geschichtserinnerung als Gegner der Nationalsozialisten. Sein jüngerer Bruder Lorenz Pieper engagierte sich hingegen schon ab 1922 für die Hitler-Partei. Doch das Bild von den ganz und gar ungleichen Priesterbrüdern trügt. Nach dem 1. Weltkrieg propagierte August Pieper eine "Volksgemeinschafts"-Ideologie, die ins Lager der Rechtskatholiken verweist. Seine 1931 in der Führer-Korrespondenz des Mönchengladbacher "Volksvereins" veröffentlichten Aufsätze gegen die NSDAP enthalten dann bereits "Brücken" hin zur NS-Bewegung. Werner Neuhaus erhellt anhand nachgelassener Schriften die sich anschließende, letzte Phase einer dreistufigen Entwicklung: "Sozialkatholizismus - Volksgemeinschaft - Nationalsozialismus." Nach der Machtergreifung bekennt der ältere Pieper-Bruder bis zu seinem Lebensende, er habe seinen Frieden mit dem Nationalsozialismus geschlossen. Während auch katholische Regimegegner Verfolgung erleiden, fordert er die Unterstützung des NS-Regimes und seiner brutalen Innen- und Kriegspolitik. Olaf Blaschke konstatiert: "August Pieper war auf seine Weise Nationalsozialist wie Millionen andere es auf ihre Weise waren."
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