»Aus Barbareÿen erlösett«
Die deutschsprachigen Gefangenenberichte aus dem Maghreb (XVI.–XIX. Jh.) und ihre Rezeption
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Zum Abschluss der Forschungen zu den deutschsprachigen Gefangenenberichten
aus dem Maghreb stehen in diesem Buch zwei übergreifende
Fragenkomplexe im Zentrum, die beide das Textkorpus insgesamt
in den Blick nehmen und aus der Perspektive der longue durée
behandeln. Zum einen wird die Geschichte der Gattung von ihren
Anfängen her rekonstruiert. Mit ihrer Verselbständigung aus dem Pilgerbericht
im XVI. Jahrhundert beginnt eine Entwicklung, die in der
Rezeption der Texte und Themen im XVIII. und frühen XIX. Jahrhundert
einen immer größeren Variantenreichtum zur Entfaltung bringt.
Die Eroberung Algiers im Jahr 1830, mit der das nordafrikanische
Korsarentum sein Ende fand, bedeutete auch das Ende der Gattung.
Zum anderen wird unter dem Aspekt der Medialität der komplexe
Weg der Berichte von der Oralität über die Verschriftlichung bis zur
Drucklegung analysiert. In diesem Kontext ist es durch Archivfunde
erstmals gelungen, für einen deutschsprachigen Bericht die wesentlichen
Teile des medialen Prozesses anhand entsprechender Dokumente
zugänglich zu machen. Zur Frage der Medialität bei der Textwerdung
der Gefangenenberichte gehört komplementär die gleiche Frage für
die Wirkungsgeschichte der Texte, die die Zeit, in der das Phänomen
selbst gegeben war, weit überdauerte. Mit der Untersuchung der markantesten
Momente bis in die Jetztzeit wird das Buch schließen.weiterlesen
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