Aus den Augen des Kindes
Die Kinderperspektive in deutschsprachigen Romanen seit 1945
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Nicht wenige Romane des 20. Jahrhunderts haben als Erzählperspektive die eines Kindes gewählt. In der vorliegenden Arbeit wird diese Perspektive am Beispiel ausgewählter Romane von Leo Katz ("Brennende Dörfer", "Tamar"), Erwin Strittmatter ("Tinko"), Helga Novak ("Die Eisheiligen"), Gabriele Wohmann ("Paulinchen war allein zu Haus"), Diana Kempff ("Fettfleck") beschrieben und in Hinblick auf ihre Funktion untersucht.
Eine Bibliographie verzeichnet weitere aus dem Blickpunkt von Kindern erzählte Bücher. Spielmann wirft zuerst die Frage auf, warum diese Perspektive erst so spät in der Geschichte der Literatur gewählt wird, und analysiert dann im Einzelnen anhand der Kategorien von Jürgen Petersen die formalen Merkmale, mit denen die Autorinnen und Autoren die Kinderperspektive realisieren: Standort des Erzählers, Sichtweise, Erzählverhalten, Erzählhaltung, Darbietungsformen und Sprachstil; formale Unterschiede zwischen den Werken werden herausgearbeitet.
Als mögliche Funktionen der Kinderperspektive kristallisieren sich heraus: didaktische Intentionen, Aufarbeitung der eigenen Kindheit, Darstellung der psychischen Entwicklung des Kindes und die Möglichkeit, den unverbildeten 'Blick von unten' für Gesellschaftskritik zu nutzen. Für Jugendliche bestimmte Texte bieten durch die Wahl dieser Perspektive obendrein die Möglichkeit, Identifikationsfiguren für das intendierte Publikum zu schaffen.
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