Der Trabant Mond folgt in vermeintlich wechselnder Gestalt der Erde. Rätselhaft erscheint er uns nicht mehr, aber seine Form und die nächtlichen Spiele und Wirkungen seines reflektierenden Lichtes regten seit jeher die Lyriker an. Das gilt noch immer, was Ludwig Legge und Wilhelm Ziehr uns auf eigene Weise hier nahebringen.
In den Betrachtungen von „Ich – Natur und Welt“ von Wilhelm Heinse heißt es „Du bist glücklich, Mond, du läufst deine Bahn ewig fort, dein Schicksal ist entschieden.-“ Niemand wollte heut schon so formulieren, denn die Astronomie zweifelt daran, ob die Bahn des Mondes Ewigkeitscharakter beanspruchen könnte. Vielleicht entscheiden sogar die Erdenbewohner, die auf ihm längst gelandet sind, sein Schicksal. Das Licht unserer Gegenwart bei Tag und bei Nacht wird von der Problematik der Energieversorgung bestimmt. Was wir vom Mond sagen wollen, müssen wir in neue Gestalt und Sprache bringen, in eine andere ästhetische Form als früher überführen.weiterlesen