Pierre de Bérulle (1575-1629) war zu seinen Lebzeiten eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in Frankreich. In einer Zeit, in der die mangelnde Einheit besonders schmerzlich spürbar war, setzte er seine ganze Lebenskraft ein, um der Einheit in der Kirche und im politischen Leben zu dienen. Und seine Bedeutung beschränkt sich nicht nur auf sein Land und seine Zeit.
Seine zentrale Schau, dass der fleischgewordene Gottessohn uns in all seinen Verhaltens- und Seinsweisen die Erlösung ermöglicht hat und so zum Quell und Vorbild für ein neues Leben in der Einheit geworden ist, liefert einen wichtigen Beitrag zu manchen brennenden Themen: Für die Ökumene und die Frage nach dem Weg zur Einheit der Kirche, für das Verhältnis zu den anderen Religionen und nicht zuletzt für die Frage nach der Bedeutung Jesu Christi.
Christoph Goldschmidt, Priester der Diözese Wien und Mitglied der Gemeinschaft der Nachfolge Jesu, versucht im vorliegenden Buch, an der Hand Bérulles das Thema Einheit nicht nur rein systematisch zu betrachten, sondern stets auch die Lebenswelt Bérulles wie der heutigen Zeit miteinfließen zu lassen. Er zeigt auf, warum Einheit nach dem Sündenfall nur in und durch Jesus Christus möglich ist und warum Jesus Christus der einzige Weg zur Einheit mit dem dreifaltigen Gott ist.
Pierre de Bérulles unermüdlicher Einsatz für die Erneuerung der Kirche nach dem Bild und Gleichnis Jesu Christi fügt sich hilfreich ein in die große Sehnsucht unserer Tage nach Erneuerung, jener Sehnsucht, die im II. Vatikanum so klar zum Ausdruck gekommen ist und die heute mehr denn je in den Herzen der Menschen brennt.weiterlesen