Auswirkungen des rezenten Klimawandels auf die Fauna in Deutschland
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Vom Klimawandel sind alle Organismen betroffen. Bekannt geworden ist vor allem die Ausbreitung spektakulär bunter Arten, wie dem Bienenfresser. Es gibt aber auch "Verlierer" des Klimawandels. Gerade Kälte-liebende Tiere, wie Arten des Gebirges (z. B. der Alpensalamander) und Arten der Moore (z. B. die Hochmoor-Mosaikjungfer) sowie Bewohner von Quellen (z. B. die Rhön-Quellschnecke) gehören zu den Arten, die vom Klimawandel negativ betroffen sein können. Das BfN legt nun eine Studie vor, die einen Überblick über die aktuelle Forschung und Literatur zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Zielarten des zoologischen Artenschutzes, aber auch die Fauna Deutschlands insgesamt gibt. Als Zielarten vertiefter Analysen wurden gesetzlich streng geschützte Arten, Arten der Anhänge II und IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie sowie Tierarten für die Deutschland eine hohe globale Erhaltungs-Verantwortlichkeit besitzt, ausgewählt. Für diese über 500 Arten bzw. Unterarten wurde mit einer in der Studie entwickelten Klimasensibilitätsanalyse das Klimawandelrisiko bewertet. Dazu wurden 8 Kriterien verwendet, die klimarelevante Eigenschaften der Arten erfassen und einheitlich gewichten: Biotopbindung, (thermisch-)ökologische Amplitude, Migrationsfähigkeit, Arealgröße, aktuelle Bestandessituation, Vorkommen in Klimawandel-sensiblen Zonen (z. B. dem Küstenbereich), Vermehrungsrate und Rote Liste-Status. In einigen Fällen wurde eine Experteneinschätzung durchgeführt. Der Großteil der betrachteten Arten (77 %) wurde aufgrund ihrer Klimasensibilität in die mittlere Risikostufe eingestuft, für 55 Arten (11 %) wurde ein geringes Risiko und für 63 Arten (12 %) ein hohes Risiko festgestellt. Die meisten Hochrisiko-Arten wurden in der Gruppe der Schmetterlinge (Tag- und Nachtfalter), gefolgt von Weichtieren und Käfern festgestellt. Naturräume mit besonders vielen klimasensiblen Arten wurden in Süd-, Südwest- und Nordostdeutschland identifiziert. Aus den Ergebnissen der Studie werden Handlungs- und Forschungsbedarf für den zoologischen Artenschutz, aber auch den Naturschutz insgesamt abgeleitet.
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