Mit diesem 18. Band, der Georg Lukács’ autobiographische Texte, Gespräche und zwei Briefe enthält, wird die Werkausgabe des ungarischen Philosophen fortgesetzt. Ablesbar ist die intellektuelle und politische Entwicklung eines Denkers, der in seiner Autobiographie „Gelebtes Denken“ einmal von sich behauptet hat, daß in seiner Entwicklung „jede Sache die Fortsetzung von etwas“ sei und weiterhin daß es keine unorganischen Elemente darin gegeben habe. Die Lektüre dieses Band der Werkausgabe mit Texten aus sechs Jahrzehnten läßt darüber hinaus auch noch einmal die wechselvolle und schmerzhafte Geschichte der (organisierten) Linken und marxistischen Bewegungen und Parteien von den Anfängen im 20. Jahrhundert bis zum sich bereits abzeichnenden Ende des ‚real existierenden Sozialismus‘ nach der Zerschlagung des ‚Prager Frühlings‘ 1968 sinnlich-plastisch vor Augen treten.
„Georg Lukacs hat als Einziger fast das Niveau der fälligen, gültigen Sache selbst betreten. Der Augenblick, allen anderen eine begriffliche Verlegenheit, ist hier zum Moment der Entscheidung, des Durchblicks in Totalität erhöht.“
Ernst Bloch
„Es war, als habe sein Geist sich diesen zarten und zähen Körper mit äußerster Sparsamkeit gebaut, um nur das nötigste vom Stoff der Welt an ihn abzugeben und alles übrige dem Denken vorzubehalten. Sein Dasein ist gelebtes Denken.“
Ernst Fischerweiterlesen