Autorbilder
Zur Medialität literarischer Kommunikation in Mittelalter und Früher Neuzeit
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Weitere Informationen unter http://www.rhema-verlag.de/books/kg_txt/thol02.html
Inhalt:
Gerald Kapfhammer/Wolf-Dietrich Löhr/Barbara Nitsche:
Einleitung
Ursula Peters:
Werkauftrag und Buchübergabe.
Textentstehungsgeschichten in Autorbildern volkssprachiger Handschriften des 12. bis 15. Jahrhunderts
Henrike Manuwald:
Der Autor als Erzähler?
Das Bild der Ich-Figur in der ›Großen Bilderhandschrift‹ des Willehalm Wolframs von Eschenbach
Barbara Nitsche:
Konzeptionen mehrfacher Autorschaft in altfranzösischen und mittelhochdeutschen illuminierten Trojaroman-Handschriften
Marion Wagner/Barbara Nitsche:
Narrativierung des Autors.
Autorfigurationen in illuminierten Handschriften und Drucken des Buchs der Beispiele Antons von Pforr
Wolf-Dietrich Löhr:
Tätige Trägheit.
Petrarca, Bembo, Sanvito und das Buch als Denkmal des Autors
Wolf-Dietrich Löhr:
Non per laudar me stesso.
Bernardino Corio und der Gelehrte im Gehäuse
Georg Satzinger:
Dürers Bildnisse von Willibald Pirckheimer
Stephanie Altrock/Gerald Kapfhammer:
Herrscherruhm und Dichterwürde.
Bilder der poetae laureati Maximilians I.
Gerald Kapfhammer:
Inszenierung von Authentizität.
Johannes Pauli und die Veröffentlichung der Predigten Geilers von Kaysersberg
Peter Glasner:
Ein geschrift zu ewiger gedechtnis.
Das erinnernde Ich bei Hermann von Weinsberg (1518–1597) in der Medialität von Schrift und Bild
Der Sammelband, der aus dem an der Schnittstelle von Kunst- und Literaturwissenschaft angesiedelten Teilprojekt 'Autorbilder: Figurationen mittelalterlicher/frühneuzeitlicher Autorschaft im medialen Vergleich' des Kulturwissenschaftlichen Forschungskollegs (SFB/FK 427) 'Medien und kulturelle Kommunikation' der Universitäten Aachen, Bochum, Bonn und Köln hervorgegangen ist, untersucht die medialen Bedingungen und spezifischen Transkriptionsprozesse bei der Generierung einer Vorstellung von ›Autorschaft‹ in Mittelalter und Früher Neuzeit. Dabei geht es vor allem um die Analyse der Interaktion zwischen Text und Bild in ihrer jeweiligen Überlieferungs-Medialität Handschrift und Druck sowie der vom Text losgelösten Autorbilder der Frühen Neuzeit, die in verschiedenen anderen Medien greifbar werden (Zeichnungen, Druckgraphik, Tafelbild und Epitaph) und ihrerseits wieder auf Texte rekurrieren. In der je verschiedenen Kombination von Text und bildlicher Repräsentation eines ›Autors‹ wird das kultur- und situationsspezifische (Überlieferungs-)Medium zum entscheidenden Ort, sei es der Herausbildung von Autor-Oeuvres, die auf einer spezifischen, eher neuzeitlich orientierten persönlich-biographischen Autor-auctoritas basieren, sei es – gegenläufig – einer Separierung und Aufteilung der verschiedenen Momente von Autorschaft auf unterschiedliche Instanzen, die als Entautorisierung von Autorfiguren zu begreifen sind.
Die versammelten Arbeiten versuchen, sich systematisch mit dem Status und der Funktion von Autorbildern in der volkssprachigen Überlieferung auseinanderzusetzen. Die gemeinsame Arbeit an den in einer Vielfalt medialer Bezüge präsenten Figurationen von Autorschaft hat gezeigt, daß eine zusammenhängende und systematische Geschichte des Autorbildes nicht geschrieben werden kann. Das Autorbild – dieser Erkenntnis versucht der vorliegende Band Rechnung zu tragen – ist erst im Überlieferungskontext als solches sinnvoll erkennbar und funktional wirksam; es fordert daher einzelne Fallstudien, die systematisch Funktionen und Funktionalisierungen von Autorbildern im Gefüge der verschiedenen Medien und ihrer spezifischen Referenzen (Handschriften, Drucke, Zeichnung, Medaille, Gemälde, Epitaph, Grabmal etc.) analysieren.
Alle hier versammelten Beiträge untersuchen das Phänomen des Autorbildes als einen Spezialfall von Text-Bild-Relationen an ausgewählten, besonders nachdrücklichen Beispielen von wechselseitiger Kommentierung, d.h. von oszillierender Transkription von Medien. Mit diesen Fallstudien nimmt der vorliegende Band einige wesentliche Stränge des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Autorschaftsdiskurses auf und versucht, ausgehend von Material und Funktion der konkreten Buch- und Bildobjekte, Autorbilder nicht als stumme Zeugen einer Bildgeschichte, sondern als beredte Bestandteile der Textüberlieferung zu begreifen.weiterlesen
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