Der Frage, wer oder was ein Autor ist, liegen je verschiedene Denkungsarten des Schöpferischen zugrunde, die bis in die Gegenwart hinein Gegenstand einer lebendig und kontrovers geführten Diskussion sind. Indem das Buch der Auseinandersetzung nachgeht, auf welche Weise der literarische Autor in seiner Wesenheit gedacht werden kann, umreißt es die wirkungsmächtigsten Modelle von Autorschaft in ihren sowohl konkurrierenden als auch miteinander verschränkten Typologien. Als wesentlich erweist sich dabei das herausgestellte Verhältnis des jeweiligen Modells zum Moment der Bildung.
Provoziert durch die Frage "Ist literarisches Schreiben lehrbar?", wird der Bogen hin zu den modularisierten Studiengängen einer akademischen Autorenausbildung gespannt, wie sie etwa am Deutschen Literaturinstitut Leipzig angeboten wird. Eine zu verzeichnende Rationalisierung in Bezug auf literarische Schaffensprozesse sowie die "Säkularisierung" des Kreativen konnten dabei als die institutionelle Autorenausbildung befördernde Tendenzen herausgearbeitet werden. Indem u. a. George Steiner ebendies als Verlust an Verantwortung begreift, zeigt sich, dass die gegenwärtige Diskussion mit einer ethischen Dimension unterlegt wie auch das Moment der Uneinholbarkeit des Schöpferischen formuliert und anerkannt wird.
Die Autorin: Alexandra Grüttner-Wilke studierte Germanistische Literaturwissenschaft, Philosophie und Erziehungswissenschaft an der Technischen Universität Dresden. Als Stipendiatin der Robert-Bosch-Stiftung verbrachte sie 2008 einen Lehraufenthalt in Swidnik / Polen und arbeitete anschließend als Lehrkraft des theoretischen Unterrichts an der HOGA Schloss Albrechtsburg. Sie ist Mitglied in der "Arbeitsgemeinschaft Religionsphilosophie Dresden e.V.".weiterlesen