Autorität
Krise, Konstruktion und Konjunktur
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Drei Perspektiven kennzeichnen die Rede von Autorität im 20. Jahrhundert: die vermeintliche Krise einer vormals fraglosen Gültigkeit, der Versuch genealogischer Rückversicherung durch Versatzstücke der Tradition und die Behauptung, Autorität könne als Grundbegriff der politischen Theorie vor allem in der Demokratie dienen. Krise und Neubegründung, die historische Unterscheidung guter von falscher Autorität sowie eine Diskussion über demokratische Autorität sind die Folge dieses Problemhorizontes. Der Begriff der Autorität verortet sich deshalb im 20. Jahrhundert in einem Spannungsfeld zwischen zeitgeschichtlichem Problembewusstsein, konservativem Denken und politischer Theorie.
Die Frage nach einem politischen Verständnis von Autorität verweist besonders auf die Suche nach einer demokratischen Ordnung im Nachkriegseuropa. Demokratie geht niemals völlig in einer konstituierten Herrschaftsform auf: Sie erhebt ihrem Begriff nach zwar den Anspruch, den »Willen des Volkes« zu repräsentieren, aber restlos gelingen kann das nie. Daher bleibt das Verhältnis von Autorisierung zur ausgeübten Autorität, mithin von politischer Macht zu einer letztlich unabschließbaren Begründung eine offene Frage. Das gilt besonders auch für die aktuellen Diskussionen um Gerechtigkeit und Solidarität, um bürgerliche Lebensformen oder transnationale Zusammenarbeit. Um der Krisensymptomatik gerecht zu werden, die den Begriff der Autorität begleitet, ist ein Zugang von pluralen Wissensformationen notwendig. Der Anspruch solcher Blicke auf die Frage der Autorität ist es, vielfältige Erkenntnisinteressen und -formen miteinander zu verschränken, um so neue Denkhorizonte auf alte Fragen zu eröffnen.weiterlesen
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