Es scheint schwierig, ja eigentlich unmöglich, einen eindeutigen Platz für Person und Schaffen Wladyslaw Szpilmans in der Geschichte der Musik des 20. Jahrhunderts zu finden. Erst wenn wir von dem Vorhaben Abstand nehmen, ihn einordnen zu wollen, kommen wir ihm näher. Zum einen liegt dies an seiner außergewöhnlichen Biographie. Die seelischen Erschütterungen und Entbehrungen, die Szpilman als Überlebenden des Holocaust geprägt haben, übersteigen an Härte und Intensität alles, was nachzuempfinden wir in der Lage wären. Zum anderen spiegelt sich in seiner musikalischen Sprache die stilistische Vielfalt und die undogmatische Haltung der Zeit, in der sich seine Entwicklung als junger Mensch vollzogen hatte, die der späten 20er und frühen 30er Jahre des letzten Jahrhunderts. Eine Sprache, die mit Mehrdeutigkeit spielt, mit Masken, hinter denen sich verbergen ließ, was auszudrücken man vielleicht weder sich selbst noch den Tönen zumuten wollte.
Wladyslaw Szpilman - den man außerhalb Polens lange nur als Pianisten kannte - war mehr als ein Musiker, eher ein Musikant im emphatischen Sinne des Wortes. Komponieren war nur ein Aspekt seines vielfältigen Schaffens. Sicher der am wenigsten bekannte,sieht man der Popularität seiner Songs einmal ab.weiterlesen