Baltische Bibliographie 1994
Schrifttum über Estland, Lettland, Litauen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Vorwort:
Die bilbiographische Verzeichnung des historischen - und landeskundlichen - Schrifttums über das Baltikum hat bereits eine Tradition von mehr als einem Jahrhundert. Eduard Winkelmann legte mit seiner "Bibliotheca Livoniae historica" (2. Aufl. Berlin 1878; Nachdruck Hildesheim 1969) die Basis für die spätere Berichterstattung. Von 1881 bis 1923 erschien dann in Riga - in der Regel jährlich - "Die livländische Geschichtsliteratur" für die Berichtsjahre 1880-1913. Zwischen den beiden Weltkriegen wurde von Evald Blumfeldt und Nigolas Loone die "Bibliotheca Estoniae historica 1877-1917" erarbeitet (Tartu 1933-39; Nachdruck Köln, Wien 1987). Sie ist als Fortsetzung von Winkelmanns Verzeichnis zu werten - zwar auf Estland konzentriert, aber unter Berücksichtigung auch der allgemeinen, Livland insgesamt betreffenden historischen Literatur. Für die Berichtszeit 1918-1940 liegt das einschlägige Material in Dorpat/Tartu vor; es harrt der Veröffentlichung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die "Baltische Bibliographie. Schrifttum über Estland und Lettland in Auswahl" eine neue, kontinuierliche Phase durch die Initiative von Hellmuth Weiss, damals Leiter der Bibliothek des Johann Gottfried Herder-Instituts in Marburg. Im wesentlichen die Bestände dieser Bibliothek nutzend, erarbeitete er jährlich bis zum Berichtsjahr 1977 einschließlich diese Bibliographie und publizierte sie in der "Zeitschrift für Ostforschung". Vom Berichtsjahr 1978 an wurde diese Arbeit vom Unterzeichneten fortgesetzt. Parallel dazu wurde ebenfalls in dieser Zeitschrift nach einem von Herbert Rister bereits 1955 veröffentlichten Überblick "Schrifttum über Litauen 1943-1953" durch Povilas Reklaitis die "Litauische Bibliographie in Auswahl" in Mehrjahreszusammenfassungen für die Berichtsjahre 1970-1993 vorgelegt.
Die Ausgliederung dieser beiden Bibliographien aus der genannten Zeitschrift ermöglichte nicht nur, sie zu vereinigen, sondern auch, sie inhaltlich zu erweitern. In den Zeitschriftenheften war verständlicherweise nur ein begrenzter Raum für das Ankündigen neu erschienener Titel verfügbar.
In dem hier vorliegenden Band wird für das Berichtsjahr 1994 die "Baltische Bibliographie" zum ersten Mal in ihrer neuen Form veröffentlicht. Sie beruht, wie auch ihre Vorgänger, auf Autopsie der verzeichneten Titel. Diese ist nicht nur zum Erschließen von Sammelwerken hinsichtlich der in ihnen enthaltenen Beiträge erforderlich, sondern auch zur sachgerechten Eingliederung aller Werke in die Gruppen des Titelverzeichnisses. Im Interesse des raschen Erscheinens jedes Berichtsbandes jeweils im Jahr nach Ablauf der Berichtszeit bedeutet dies, dass - auch wenn Vollständigkeit nicht erstrebt wird - Nachträge in Kauf zu nehmen sind. Dessenungeachtet bleibt es das Ziel der "Baltischen Bibliographie", in kritischer Auswahl das weltweit erscheinende, für die wissenschaftliche Forschung wesentliche landeskundliche und historische Schrifttum oder als Quelle relevante Material über die baltische Region und ihre drei Republiken Estland, Lettland und Litauen insgesamt nachzuweisen.
Die "Baltische Bibliographie" konnte jetzt zum ersten Mal mit einem Dateiverwaltungsprogramm hergestellt werden. Bentutz wurde das System Lidos 3.3 Multilingual unter dem Betriebssystem MS-Dos 6.2. Ersteres bot sich wegen seiner Möglichkeiten beim optimalen Verwenden diaktrischer Zeichen in verschiedenen Sprachen unter zusätzlichem Einsatz einer programmierbaren Tastatur Cherry G 80-2100 für den Erarbeiter der Bibliographie auch aus arbeitsökonomischen Gründen an. Hierbei ist vor Allem Herrn Dr. rar. nat. Raimond Pasch herzlicher Dank zu sagen. Er hat die von Lidos vorgegebenen Dateistrukturen für den besonderen Zweck der Herstellung einer mehrsprachig orientierten Fachbibliographie aufbereitet, die optimale Eingabe der Titel, ihre Sortierung, Recherchemöglichkeiten und die Ausgabe der Druckvorlage konzipiert sowie die sich in der Erprobungsphase ergebenden Änderungsprobleme gelöst. Es ist zu hoffen, dass das optische Bild des ausgedruckten Textes in den künftigen Ausgaben der Bibliographie noch verbessert werden kann.
Dank gebührt in diesem Zusammenhang auch der Fritz Thyssen Stiftung, die es auf Antrag der Baltischen Historischen Komission durch eine großzügige finanzielle Bewilligung ermöglicht hat, die für diesen Zweck benötigte datentechnische Ausstattung zu beschaffen.
Ohen die Unterstützung durch zahlreiche Bibliotheken und vielfach erhaltene individuelle Hilfe wäre eine Jahresbibliographie wie die vorliegende, die nicht aus zweiter Hand erarbeitet wird, kaum von einem einzelnen fristgerecht fertigzustellen. In erster Linie sind hier die stets zu Recherchen bereiten Mitarbeiter der Bibliothek, der Kartensammlung und der Abteilung Veröffentlichungen des Herder-Instituts in Marburg zu nennen, dessen reichhaltige Bestände an neueren Baltica den Grundstock der hier verzeichneten Titel bilden. Weitere Information über Neuerscheinungen hat in selbstloser Weise Helker Pflug über seine Versandbuchhandlung "Mare Balticum" in Köln geliefert. Stellvertretend für alle anderen, die auf neue Titel aufmerksam gemacht und sie oft auch zur Verfügung gestellt haben, seien hier dankbar Dietrich A. Loeber in Hamburg und Henning von Wistinghausen in Reval/Tallinn erwähnt. Sprachliche Hilfe haben in einer Reihe von Fällen dankenswerterweise Olga und Otto von Kori in Köln und Birgit Fernengel M. A. geleistet. Frau Peri Terbuyken M. A. hat sich sehr engagiert der Transliteration der hebräischen Titel angenommen, wofür ihr ebenfalls herzlicher Dank gesagt sei. - Paul Kaegbein.weiterlesen
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