Die Pflegeversicherung feiert 25-jähriges Jubiläum. Am 26. Mai 1994 wurde das Pflege-Versicherungsgesetz verabschiedet und damit die Pflegeversicherung initiiert. Seither sind mit einer Reihe an Reformgesetzen die Leistungsberechtigung, der Leistungsumfang und die Kontrollmöglichkeiten der Versorgungsqualität angepasst worden. Der erste Teil des Reports stellt genau diese Veränderungen dar und macht auf noch verbleibende Problemlagen aufmerksam.
Die Standardberichterstattung umfasst Fallzahlen, Inzidenzen, Prävalenzen und Pflegeverläufe. Der Zuwachs an Pflegebedürftigen nach der Einführung der Pflegegrade erfolgte vorwiegend in geringen Pflegegraden und in der Nutzung häuslicher Pflege. Dabei verlängert sich die zu erwartende Zeit in der Pflegebedürftigkeit zusehends. Aus der Inzidenzkohorte 2012 (inklusive Pflegestufe 0) waren nach 24 Monaten noch 56,5 Prozent und aus der Inzidenzkohorte 2017 ohne Pflegegrad 1 noch 64,9 Prozent pflegebedürftig.
Im Schwerpunktkapitel wird die Tendenz zur „Ambulantisierung“ der Pflege beleuchtet. Derzeit ist nach zurückhaltenden Schätzungen von etwa 150.000 Pflegebedürftigen in betreutem Wohnen auszugehen. Zudem kann von rund 4.000 Pflege-WGs ausgegangen werden, in denen etwa 31.000 Pflegebedürftige leben. Diese Wohn- und Pflegeformen ähneln der Versorgung im Pflegeheim, ermöglichen aber, mehr Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch zu nehmen. Dabei gibt es keine Evidenz für eine bessere pflegerische Versorgung.weiterlesen