In ihrem künstlerischen Werk geht es Beate Terfloth in immer neuen Ansätzen um die Erforschung der Linie. Dabei legt sie den Fokus ihres Denkens auf den Prozess der Entstehung einer Zeichnung. Die Zeichnung definiert sich für Beate Terfloth nicht aus einem intuitiven Handeln heraus. Sie unterstellt sich in ihrer Arbeit selbst der Zeit, das heißt der Verlauf einer Linie wird selbst Ausdruck der zeitlichen Dimension ihres Entstehens. Die Linien, denen Beate Terfloth folgt, finden sich in dreidimensionalen Räumen ebenso wie auf dem zweidimensionalen, flächigen Papier. In jedem Fall gelingt es ihr, mithilfe der sich auf der Oberfläche entlangtastenden Linie einen atmosphärischen Raum aufzuspannen. Diesen Raum zu betreten, ist die Aufgabe und das Spiel des Betrachters. Der Besucher ihrer Räume wird gleichsam subtil aufgenommen in die zeitliche Dimension der Entstehung. Es ist eine Besonderheit, dass der Zeichnung von Beate Terfloth, so abstrakt und frei sie auch daherkommt, dennoch meist eine konkrete Verortung innewohnt. Grundlage der Publikation bildet die Quasi-Faksimilierung ihres Künstlerbuchs ,Frontier’ (Lahore, 1993). Eine Serie von 70 Zeichnungen, die mit dem islamischen Satzspiegel spielt, bzw. sich dort verortet findet, soll auf leicht durchscheinendem Papier gedruckt werden. Dem Leser öffnet sich im Verlauf der Seiten ein sich ständig verändernder Raum. Vor diesem Hintergrund stellen Auszüge aus anderen Serien der letzten 40 Jahre (vor allem Raum-, Bleistift- oder Pinselzeichnungen) auf konsequente Weise einen visuellen Zugang zu einem vielseitigen Werk her.weiterlesen