Die Angst vor dem Islam wächst in der westlichen Welt. Welches sind die historischen, politischen, soziokulturellen und religiösen Gesichtspunkte, die diesem Gefühl einer Bedrohung zugrunde liegen? Insbesondere die Warnzeichen islamischer Fundamentalisten und die fehlgeschlagene Integrationspolitik der letzten Jahre werden in der westlichen Welt - besonders in Deutschland - kontrovers diskutiert. Das vorliegende Buch versucht, hierauf eine Antwort zu geben, indem es die Entwicklung in der islamischen Welt selbst betrachtet. Dies umfasst zum einen den islamischen Fundamentalismus und die Al-Qaida, zum anderen aber auch die Bedeutung der Scharia. Untersucht werden die theoretischen Grundlagen wichtiger islamischer Reformer, wie sie auch in der Muslimbruderschaft ihren Ausdruck finden, die Ausgrenzungstendenzen und Absolutheitsansprüche im Koran ebenso wie die Stellung der Frau und die Haltung gegenüber anderen Religionen im Islam. Zu verstehen ist die Entwicklung nur vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts und des Afghanistankrieges, und sie läuft auf die Frage der Vereinbarkeit von Islam und Menschenrechten hinaus. Die heftigen Diskussionen machen es unerlässlich, umfassend wichtige Fakten zu der problematischen Phase des Islam und komplexe soziopolitische Zusammenhänge zu erklären. Um empfindliche Themen wie die Kompatibilität des Islam mit dem westlichen Menschenrechtsverständnis sowie die Gleichstellung der Geschlechter im Islam ohne Polemik oder Simplifizierungen sachlich und adäquat zu behandeln, wählt Klaus Behnam Shad einen kulturrelativistischen und differenziert islamkritischen Ansatz.weiterlesen