"Die Welt ist neu" 1955 bis 1968: Begegnungen mit der documenta 1-4
Die Welt ist neu! - Mit diesem Gefühl verließen Besucher im Sommer 1955 das Fridericianum am Friedrichsplatz in Kassel. Gesehen hatten sie soeben eine bahnbrechende Ausstellung: Die erste documenta zeigte dem staunenden Publikum Kunst des XX. Jahrhunderts. Heute gehört sie unverzichtbar zum Reigen der wichtigsten internationalen Kunstschauen dazu. Kassel nennt sich offiziell "documenta-Stadt" und ist als solche von Buenos Aires bis Beijing bekannt.
Die Autorin Barbara Orth widmet sich mit der Neuerscheinung "Die Welt ist neu" den Ursprüngen der documenta. Zeitzeugen berichten über ihre Begegnungen mit der Modernen Kunst zwischen 1955 und 1968. Was bewegte die kriegsüberlebende Generation, sich für Kunst des 20. Jahrhunderts inmitten einer Trümmerlandschaft stark zu machen? Wie war das Lebensgefühl der Zeit, wie waren die wahren Lebensumstände in Kassel? Das Ergebnis: 17 eindrückliche Beiträge geben Antworten - einmalige Erinnerungen von Menschen, für die die ersten documenta-Ausstellungen nicht nur bedeutende und prägende Kunstereignisse darstellen, sondern auch wichtige Zäsuren in der eigenen Lebensgeschichte. "Ich suchte Geschichten und fand Menschen, deren Biografien von documenta und moderner Kunst entscheidend beeinflusst worden sind", verrät die Autorin.
Sammler und Bewahrer, Erneuerer und Schaffende luden Barbara Orth in ihre Häuser ein, ließen sie an ihren Erinnerungen teilnehmen und die Euphorie, die Aufbruchstimmung der Zeit nachempfinden. "Kunst und das bloße Leben haben miteinander zu tun" - dies ist eine zentrale Botschaft der aktuellen 12. documenta. Das Buch von Barbara Orth "Die Welt ist neu - Begegnungen mit der documenta 1 - 4" legt von dieser Symbiose, von kritischen, anekdotenreichen, prägenden und beglückenden Augenblicken ein beredtes und anschauliches Zeugnis ab. Als Zeitzeugen treten auf: E. R. Nele, Frank-Roland Klaube, Karl Garff, Hans Joachim Hämer, Heiner Georgsdorf, Michael Wiskemann, Karl Oskar Blase, Carla Asbeck-Henschel, Herwig Sepp Thiele, Pitt Moog, Hansjörg Melchior, Heinz Hunstein, Hans-Kurt Boehlke, Bernhardt und Heide Männel, Ursula und Rudolf Kroth, Marianne Hüttel und Hans Eichel.weiterlesen