BELCANTO - Historische Aufführungspraxis in der italienischen Oper von Rossini bis Verdi
Ein praktisches Lehrbuch für Sänger, Dirigenten und Korrepetitoren
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Man singt in der italienischen Oper nicht, was in den Noten steht.
Mit diesem Satz, der für viele provokativ klingen mag, will Peter Berne darauf hinweisen, dass es für die italienische Oper der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – genau so wie für die Barockoper – eine historische Aufführungspraxis gibt, deren Beherrschung für eine stilgerechte Aufführung der Werke aus jener Epoche unerlässlich ist. Denn für Rossini, Donizetti, Bellini und den frühen Verdi war der Gesang immer noch der Hauptträger des musikalisch-dramatischen Ausdrucks, und dementsprechend hoch war der Stellenwert der Sängerinnen und Sänger; sie wurden als Mitschöpfer des Werkes betrachtet und hatten nicht nur das Recht, sondern auch die Verpflichtung, den vorgegebenen Notentext durch eigene, meist improvisierte Ergänzungen und Variationen zu vervollständigen.
Im vorliegenden Buch wird diese Aufführungspraxis, die seit dem 19. Jahrhundert teils schriftlich, teils mündlich tradiert wurde, wohl zum ersten Mal systematisch zusammengefasst und zu einem lehrbaren Unterrichtsstoff geformt. Es behandelt neben Ausdrucksmitteln wie portamento, messa di voce, cercar la nota, vibrar la voce, poggiare la nota, rubato, appoggiatura aspirata usw. auch die verschiedenen Stimmfarben und Koloraturarten, sowie die Verzierungs- und Variationspraxis. Der speziellen Aufführungspraxis des Rezitativs ist ein besonderes Kapitel gewidmet.
Das Buch stellt vor allem für Sängerinnen und Sänger, Dirigenten und Korrepetitoren eine unentbehrliche Hilfe dar; es spricht aber auch den interessierten Laien an, der daraus so viel Neues und Überraschendes lernen wird, dass er die italienische Oper danach mit ganz anderen Ohren hören wird. Dem Buch ist eine Audio-CD beigefügt, die den wesentlichen Inhalt des Buches in gekürzter Fassung und mit vielen Klangbeispielen bringt.
Peter Berne war nach seinem Studium am Salzburger Mozarteum viele Jahre lang als Dirigent an verschiedenen Theatern in Österreich, Deutschland und Skandinavien tätig. 1991-1993 war er Studienleiter an der Wiener Staatsoper. Als langjähriger Schüler des legendären Luigi Ricci gilt er als besonderer Spezialist für Stil und Interpretation der italienischen Oper und hat Lehrveranstaltungen über historische Aufführungspraxis am Musikwissenschaftlichen Institut der Salzburger Universität gehalten. Neben Gastprofessuren an der UdK in Berlin, der Königlichen Opernakademie in Kopenhagen und der Sibelius-Akademie in Helsinki hat er in den letzten Jahren Kurse und Meisterklassen über italienische Oper an den Musikhochschulen in London, Salzburg, Stockholm, Oslo, Bremen und St. Petersburg veranstaltet. Seit 1996 leitet er das von ihm gegründete 'Internationale Studienzentrum für Oper Kloster Kirchbach' (www.studienzentrum.at). Bei der Wernerschen Verlangsgesellschaft ist von ihm auch das Buch 'Apokalypse – Weltuntergang und Welterneuerung in Richard Wagners ›Ring des Nibelungen‹ – Eine Einführung für das dritte Jahrtausend' erschienen.weiterlesen
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