Benediktinerstift Lambach im Dritten Reich 1938-1945
Ein Kloster im Fokus von Hitlermythos und Hakenkreuzlegende
Produktform: Buch
Seit der Gründung im Jahre 1056 war die Existenz der Benediktinerabtei Lambach in OÖ noch nie so ultimativ in Frage gestellt wie in der Zeit des Nationalsozialismus (1938-1945). Von Beginn an griff das NS-Regime auf die Ressourcen des Stiftes zu und ging gegen die Mönche mit Repressalien vor. Von Gestapo-Verhören, Verhaftungen, Schul-, Kreis- und Gauverboten über Einziehungen zu Arbeitsdienst und Wehrmacht spannt sich der Bogen bis hin zur „Euthanasie“ im Rahmen der „Aktion-T 4“, zum Tod im Zuchthaus (P. Athansius Gerster) und zur Hinrichtung am Schafott (P. Edmund Pontiller). Anfang Juli 1941 fiel das Stift Lambach dem NS-Klosterraub zum Opfer und wurde beschlagnahmt und enteignet („aufgehoben“). Abt und Mönche wurden bis auf einen Restkonvent aus dem Kloster ausgewiesen. Im Klosterareal etablierte sich eine „Nationalpolitische Erziehungsanstalt“ (NAPOLA) als NS-Eliteschule mit gigantomanischen Um- und Ausbauplänen. Unmittelbar nach dem Einmarsch US-amerikanischer Truppen am 4. Mai 1945 wurde das enteignete Stift den Benediktinern von Lambach provisorisch restituiert. Johann Großruck geht auch auf die angeblichen Verbindungen zwischen dem Stift Lambach dem lokalen „Hitlermythos“ und der hiesigen „Hakenkreuzlegende“ ein. Hier war Adolf Hitler Volksschüler und Sängerknabe (1896-1898) und hier hat Abt Theodorich Hagn sein persönliches Wappen, kombiniert aus dem Familiennamen und dem Benediktinerkreuz, als heraldische Spur seiner Regierungszeit (1858-1872) hinterlassen. Daraus wurde die vielfach publizierte These abgeleitet, der Knabe Hitler habe von diesem „Hagn-Kreuz“ den Impuls für das „Haken-Kreuz“ bekommenweiterlesen