Um Paul Hindemith, den in den 1920er Jahren skandalumwitterten aber gleichwohl einflussreichen deutschen Komponisten, der in der Zeit des Nationalsozialismus als kulturbolschewistisch abgelehnt wurde und nach seiner Rückkehr aus der Emigration kaum an seine frühere Bedeutung anknüpfen konnte, um diesen Hindemith, den gegen Ende seines Lebens, zumindest nach der Einschätzung Adornos, nicht mehr als eine „Aura von offiziellem Respekt“ umgab, ist es in den letzten Jahren noch stiller geworden.
Diesem Sachverhalt könnte der vorliegende Sammelband mit Aufsätzen von Günther Metz pünktlich zum 125. Geburtstag des Komponisten nun entgegenwirken. Der Autor, der bis 2001 eine Professur für Musiktheorie an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg i. Br. innehatte, versucht dem Phänomen Hindemith in vielen seiner Facetten gerecht zu werden – seines Lebens (etwa mit dem Beitrag über Paul Hindemith und Freiburg) und seiner Werke anhand analytischer Betrachtungen u. a. zur Pittsburgh Symphony. Mit gleicher Intensität, profunder Kenntnis und Leidenschaft befasst sich Metz aber auch mit Werken Zemlinskys, Mozarts, Bizets und Robert Schumanns, so dass dieses Buch als einzigartige Quelle nicht nur für die Hindemith-Forschung von größtem Interesse ist.weiterlesen