Über Untersuchungsmethoden als Beitrag zu einer verbesserten Abfallbewirtschaftung in lateinamerikanischen Schwellenländern
Produktform: Buch
Die Abfallbewirtschaftung ist in lateinamerikanischen Schwellenländern zurzeit stark defizitär. Probleme sind vor allem in den folgenden drei Bereichen vorhanden:
– Abfallsammlung: kein kompletter Anschluss der Bevölkerung an die Müllabfuhr
– Abfallbeseitigung: Beseitigung von Abfällen auf zum Teil ungeordneten Deponien
– Abfallverwertung: keine systematisierte Abfallverwertung
Aufgrund der fortschreitenden wirtschaftlichen Entwicklung und der mit einer defizitären Abfallsammlung und -beseitigung verbundenen hygienischen Probleme wurden in den ersten beiden Bereichen bereits Anstrengungen unternommen, die Situation zu verbessern und dabei erste Fortschritte erzielt. Auf dem Gebiet der Abfallverwertung ist dagegen nur das Recycling von hochwertigen, einfach zu erfassenden Abfällen wie z.B. Karton und Metalle etabliert. Die systematische Verwertung von Hausabfällen ist nur vereinzelt – meist in Form von Pilotvorhaben – anzutreffen. Da für die Etablierung einer flächendeckenden Restabfallsammlung und einer geordneten Abfallbeseitigung erhebliche finanzielle Mittel notwendig sind und zahlreiche andere Entwicklungsprobleme (z.B. Armut, Gesundheit, Bildung) bestehen, sollten Maßnahmen zur Stärkung der Abfallverwertung möglichst kostenneutral erfolgen.
Am Beispiel Kunststoffrecycling in Chile wird untersucht, wie die Abfallverwertung in lateinamerikanischen Schwellenländern unter Bewahrung der Kostenneutralität gestärkt werden kann. Dabei wird berücksichtigt, dass vorhandene Statistiken oft qualitativ sehr schlecht sind. Daher werden diese kritisch hinterfragt und eigene Untersuchungen und Expertenbefragungen vor Ort durchgeführt und deren Schlüssigkeit über Stoffstrombilanzen überprüft.weiterlesen