Beratungskonzepte für Cloud Computing-Trends im Software- und Servicemarkt
Tagungsband zum Fachgespräch im Rahmen der MKWI 2012
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Der Tagungsband dokumentiert die Beiträge zum Fachgespräch „Beratungskonzepte für Cloud Computing – Trends im Software- und Service-Markt“ der Fachgruppe „Software- und Service-Markt“ der Gesellschaft für Informatik e. V. Das Fachgespräch fand am 29. Februar 2012 auf dem Campus der Technischen Universität Braunschweig im Rahmen der Multikonferenz der Wirtschaftsinformatik 2012 (MKWI) statt.
Der Beitrag von Herrn Dr. Thomas Deelmann, „Über die Herausforderung der doppelten Ununterscheidbarkeit von IT-Service-Providern im Cloud Computing-Beratungsmarkt“ sieht IT-Beratungsleistungen als die intervenierende Begleitung eines vertraglich beauftragten Dienstleistungs- und Transformationsprozesses durch Analyse, Beschreibung und Lösung eines IT-Problems des Klienten. Bezogen auf Beratungsleistungen im Cloud Computing-Umfeld wurden zwei Dilemmata festgestellt: Für Klienten nur schwer unterscheidbare Produkte und (Beratungs-)Dienstleistungen, sowie kaum ausreichende
Differenzierung der (Beratungs-)Anbieter durch geringe Markenbekanntheit, geringe Marktanteile und kaum vorhandene strategische Positionierung der Anbieter. Somit wird eine Unterscheidbarkeit via Positionierung der IT-Service-Provider am Cloud- Beratungsmarkt erforderlich. Diese wird durch Konsistenz über Ziele, Strategie, Werte und Einstellungen, Geschäftsmodell und Kultur des Anbieters erreicht.
Herr Dr. Andreas Hufgard erläutert in „B2B-Geschäftsszenarien mit Cloud-Lösung SAP Business ByDesign“ die Einsatzmöglichkeiten von SAP Business ByDesign in B2B-Geschäften. Vorteil ist die vereinfachte Integration der Software ins Unternehmen, wodurch eine Konzentration auf Geschäftsprozesse und -aktivitäten ermöglicht wird. Durch den Einsatz von SAP Business ByDesign als Lehrinhalt der Bachelor- und Masterstudiengänge Wirtschaftsinformatik an der Julius-Maximilian-Universität Würzburg werden außerdem weitere Geschäftsszenarien entwickelt. Die Beratungsleistung wird seiner Ansicht nach „anspruchsvoller“ indem sich die Schwerpunkte verlagern. An Bedeutung verliert die technische Beratung an sich. Besondere Gewichtung wird zudem der intensiven Begleitung des organisatorischen Wandels hin zur Nutzungsbereitschaft von Potenzialen beigemessen, welche vor allem von Akzeptanzfragen und der Kultur eines Unternehmens abhängt.
Der Beitrag „Rechtsfragen des Cloud Computing“ von Frau Manuela Finger adressiert primär datenschutzrechtliche Schwerpunkte des Cloud Computing sowie Forderungen der Datenschutzbehörden. Hauptmerkmale sind die Verantwortlichkeit der Cloud- Nutzer für die Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung und der Einhaltung sämtlicher
datenschutzrechtlicher Bestimmungen. Besonders problematisch ist der grenzüberschreitende Datenverkehr bei der Nutzung von Cloud-Services mit Bezug außerhalb der Europäischen Union (EU) bzw. des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), da hier im Vergleich ein deutlich niedrigeres Datenschutzniveau im Vergleich zur EU vorhanden ist. Insbesondere wird auf den USA Patriot Act hingewiesen. Datenschutzkonforme Lösungsmöglichkeiten könnten die vollständige Verschlüsselung von Daten (nicht für jeden Geschäftsprozess geeignet), die ausschließliche Nutzung von Private Clouds (geringere Kostenvorteile durch Mehraufwand) oder die Einführung einer EU/EWR-Cloud sein.
Eine Akzeptanzanalyse zum Thema Cloud Computing „Eine regionale Akzeptanzanalyse zum Cloud Computing im Rahmen des ESF-Projektes KontAkS“ erläutert der Beitrag von Frau Meike Schumacher. In Zusammenarbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region Bayerischer Untermain wurde eine Analyse im Rahmen von KontAkS
(www.kontaks.de), einem Projekt des Europäischen Sozialfonds (ESF), durchgeführt. Als Ergebnis wurde vor allem hervorgehoben, dass die Akzeptanz von Cloud Computing maßgeblich vom Vertrauen des Nutzers in den Anbieter abhängt. Da Menschen nicht der Technologie per se vertrauen, sondern den anbietenden Personen bzw. Institutionen, ergibt sich ein Dilemma, welches sich vor allem darin begründet, dass diese in der Regel nicht persönlich bekannt sind. Daher muss die Vertrauenswürdigkeit durch Regeln und Standards sowie die Reputation nach außen hin dargestellt werden.
Im Beitrag „Cloud Computing: Industrialisierung der IT und deren Auswirkungen für mittelständische Cloud Service Provider“ thematisiert Herr Bernd Becker die Auswirkungen die Cloud Computing auf mittelständische Cloud-Anbieter. Diverse Befragungen haben ergeben, dass kritische Faktoren bei der Akzeptanz von Cloud-Services u.a. die Sicherheit, der Datenschutz und unzureichende Vereinbarungen zwischen Anbieter und Kunde sind. Diese Faktoren hängen maßgeblich von der Seriosität des Anbieters, Gewährleistung des Datenschutzes und transparenten Vertragsgestaltungen ab. Zudem
haben Referenzen des Anbieters (bekannte Kunden) einen positiven Einfluss auf die Akzeptanz des Kunden. Durch die starke Fragmentierung des Rechtsrahmens in Europa und auf der globalen Ebene ergibt sich eine Notwendigkeit für globale Standards für Datenschutz und Datensicherheit. Die Einhaltung dieser können dann durch Zertifikate nachgewiesen werden. Herausgestellt wird auch die Dominanz von globalen Cloud Service Providern in den entsprechenden Märkten. Dies führt zu negativen Auswirkungen auf das europäische IT-Ecosystem. Um wettbewerbsfähig zu bleiben müssen mittelständische Anbieter daher zunehmend Kooperationen eingehen. Diese Kooperationen bedingen weiterhin Qualitätsstandards.weiterlesen
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