Josef Schulz beschäftigt sich in der Serie übergang mit aufgelassenen Grenzübergängen in der Europäischen Union. Die Grenzstationen präsentieren sich in den Arbeiten von Josef Schulz menschenleer vor stark aufgehelltem Hintergrund. Der digital bearbeitete Hintergrund verschleiert den landschaftlichen Kontext, die Grenzlandschaft wird austauschbar. Durch die dokumentarische Reihung und Entkontextualisierung werden die Grenzposten zum Modell reduziert. Die Grenzstationen erscheinen als verlorene Hüter, als verblichene Mahnmale für die einstige Trennung. Die Werkgruppe übergang besticht durch ihre konzeptuelle Strenge und ihren dokumentarischen Charakter. Der Betrachter kann das kontinuierliche Wachsen der Europäischen Union anhand der Arbeiten aus der Serie übergang nachvollziehen. Durch die Vergleichsmöglichkeit innerhalb der seriellen Arbeit treten die national geprägten Besonderheiten der Grenzarchitekturen noch deutlicher zu Tage. Die Serie übergang wird so zu einem Stück Zeitgeschichte. Allerdings geht Josef Schulz über die reine Dokumentation hinaus. Durch das Abschwächen des Hintergrundes fokussiert er auf die Grenzarchitekturen, setzt diese in Szene und zwingt den Betrachter so zum Innehalten.weiterlesen