»Bergesgleich baute ich hoch«
Untersuchungen zur Architektur, Funktion und Bedeutung neuassyrischer Befestigungsanlagen
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Das Neuassyrische Reich (ca. 934–612 v.Chr.) prägte die politische Geographie im Vorderen Orient wie kein anderer Staat während der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v.Chr. Ihre mit der politischen Dominanz einhergehende Macht stellten die assyrischen Herrscher durch die Errichtung großartiger Bauwerke in den Städten ihres Kernlandes im heutigen Nord-Irak zur Schau. Dazu gehörten neben Palästen und Tempeln auch beeindruckende Wehranlagen wie die über 15 m breite und 20 m hohe Stadtmauer von Ninive im heutigen Mosul. Warum wurden jedoch die Residenzen im assyrischen Kernland mit so mächtigen Befestigungsanlagen ausgestattet, wenn doch feindliche Invasionen zur Zeit ihrer Errichtung keine reelle Gefahr darstellten?
Alexander E. Sollee widmet sich in seiner Studie diesem auf den ersten Blick widersprüchlichen Umstand und untersucht, inwiefern sich Erklärungsmodelle aus der assyrischen Kultur sowie der damit verbundenen Herrschaftsideologie ableiten lassen. Die detaillierte Analyse archäologischer, schriftlicher und kunsthistorischer Quellen, ergänzt um Daten, die durch den Einsatz von Methoden der Fernerkundung gewonnen werden, zeigt nicht nur Grundzüge und funktionale Aspekte der neuassyrischen Wehrarchitektur auf. Es wird auch deutlich, wie die Befestigungsanlagen dazu beitrugen, die Rolle des Königs in der assyrischen Kosmologie zu festigen und eine assyrische Identität zu schaffen.weiterlesen
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