Politik spielt für die Entwicklung eine wichtige Rolle. Ob die Armen politische Macht haben, ist für den Abbau der Armut ebenso entscheidend wie ihre Möglichkeiten, wirtschaftliche Fortschritte zu erzielen. Die Demokratie hat sich als das System erwiesen, das am besten in der Lage ist, bei Konflikten zu vermitteln oder ihnen vorzubeugen und das Wohlergehen der Menschen auf Dauer sicherzustellen. Indem die Demokratie den Menschen mehr Möglichkeiten eröffnet, darüber zu entscheiden, wie und durch wen sie regiert werden, bringt sie die Grundsätze der Partizipation und Rechenschaftspflicht in den Prozess der menschlichen Entwicklung ein. Der "Bericht über die menschliche Entwicklung 2002" befasst sich mit politischer Partizipation als Dimension der menschlichen Entwicklung. Demokratie ist für arme Länder keinesfalls ein Luxus; angesichts ihrer strategischen Bedeutung für Sicherheit und Stabilität steht politische Partizipation ganz oben auf der Agenda der menschlichen Entwicklung. Allerdings besteht zwischen demokratischer Staats- und Regierungsführung und wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung kein automatischer Zusammenhang. Zu viele demokratische Länder haben es nicht geschafft, große Teile ihrer Bevölkerung an der Entwicklung teilhaben zu lassen. Indem der demokratische Prozess vertieft wird, kann eine Staats- und Regierungsführung erreicht werden, die wirklich auf die Bedürfnisse aller Menschen eingeht und rechenschaftspflichtig ist. Dabei geht es nicht nur um die Verbreitung demokratischer Institutionen, sondern auch einer demokratischen Politik. In der Welt des 21. Jahrhunderts, die durch wechselseitige Abhängigkeit geprägt ist, müssen demokratische Grundsätze und Verfahrensweisen auch auf internationale Institutionen und die globale Ordnungspolitik ausgeweitet werden, um transnationale Fragen anzugehen, vor allem Terrorismus, Globalisierung und Umweltschäden.weiterlesen