Bernard Bolzano Gesamtausgabe / Reihe II: Nachlaß. A. Nachgelassene Schriften. Band 24,1: Erbauungsreden des Studienjahres 1818/1819. Erster Teil
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Dieses Studienjahr beginnt mit einem Paukenschlag: Am Ende des vorigen Studienjahres hat Bolzano bereits Zweifel geäußert, ob er im nächsten Jahr überhaupt noch zu den Studierenden sprechen könne; mittlerweile hat das Verfahren gegen ihn schon begonnen. In der ersten Rede berichtet er seinen Studenten über die gegen ihn erhobene Anklage. Er zählt die Vorwürfe auf, die gegen ihn vorgebracht wurden, und fordert seine Schüler auf, diese Vorwürfe unvoreingenommen zu prüfen. (Diese Selbstverteidigung wurde ihm im weiteren Verfahren zum Verhängnis und bildete letztlich den Anlass für seine Absetzung.) Danach setzt er mit dem üblichen Programm fort, das auf »wahre Aufklärung« abzielt und »wahren Glauben« mit einschließt. Er beginnt mit der Erklärung seines Obersten Sittengesetzes, das in der Forderung besteht, das allgemeine Wohl so stark wie nur möglich zu fördern. Danach spricht er über die Würde des geistlichen Standes, über die Pflicht der Fürsorge für Kranke und – in einer langen Serie – über die Notwendigkeit von Selbstkritik und Selbstreflexion. Er führt nochmals seine originelle Auffassung von Wundern aus und unterstreicht die Vollkommenheit des christlichen Lehrbegriffes. Ferner warnt er vor den »Verirrungen des Ehrtriebes« und versucht, den schwankenden Begriff von der »guten Lebensart« zu klären. Das Jahr endet Mitte August mit einer Erbauungsrede darüber, wie das Gute zu beurteilen ist, das wir »schon gestiftet haben oder noch stiften werden«; er schließt mit dem Hinweis, in allem mit großer Vorsicht zu Werke zu gehen. Er selbst war es freilich, der in der ersten Rede dieses Studienjahres diese Vorsicht nicht walten ließ und ganz offen zu den Studierenden gesprochen hat.
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