Übertragungsbrücken, Erleben und Dialog
Eine Neubearbeitung psychoanalytischer Konzepte aus kulturhistorischer Sicht
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Lev Semionovič Vygotkijs (1896-1934) kulturhistorische Theorie ist eine der bedeutendsten Konzeptionen einer persönlichkeits- und entwicklungsbezogenen Psychologie. Marx und Spinoza verpflichtet liefert sie eine hoch entwickelte Methodologie der Psychologie, mit Hilfe derer die von ihm aufgeworfenen Fragen weiter verfolgt werden können. Hier stößt man dann auf die Resultate einer zweiten, ebenfalls Spinoza verpflichteten Konzeption, der Freud'schen Psychoanalyse. Nachdem zunehmend deutlich wird, welch fundamentale Rolle im Werk von Vygotskij die von ihm entwickelte Theorie der Emotionen besitzt, was liegt dann näher, als in die Details eines Theorievergleichs einzutreten. Natürlich hat dieser sich vor jeglichen vorschnellen Schlüssen und bloß eklektischem Zusammenfügen zu hüten.
Die Autorin versucht sich in ihrer Rekonstruktion der Übertragungsproblematik aus kulturhistorischer Sicht an dieser höchst anspruchsvollen Aufgabe. Es geht ihr sowohl um die Rekonstruktion des dialogischen Raumes zwischen den handelnden Personen als auch um die Probleme und Fallen des Verhältnisses von Übertragung und Gegenübertragung. Dabei bezieht sich nicht nur auf Freund oder Vygotskij, sondern auf ein weites Spektrum human- und sozialwissenschaftlicher Literatur.
Im Ergebnis zeigt sich, dass die emotionale Seite des Dialogs in allen vorliegenden Diskursen mehr oder weniger unterentwickelt aufscheint und hier Vygotskijs Kategorie des „Erlebens“ fundamentale Bedeutung zukommt.
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