Arno Schmidt: War er, wie Kritiker argwöhnten, mehr »ein Objekt für fans als für Kritiker«? War er ein »zorniger Kleingärtner« oder ein »Genie und Tölpelhans«? War er »Realist und Phantast in einem«? Oder blieb er »zeit seines Lebens dem kleinbürgerlichen Wohnküchenmief verhaftet«? Jedenfalls war er wohl einer der »schillerndsten« Literaten im Deutschland des 20. Jahrhunderts, war gleichzeitig »unser bösester lebender Autor« und »im tiefsten Grunde unser gütigster« – ein »Subjekt, das seine Feder in Salzsäure und den Leser in Schrecknis taucht«.
Bernd Rauschenbach, 1952 in Berlin geborener Germanist und Bibliothekswissenschaftler, war von 1982 bis 2017 Leiter der Arno Schmidt Stiftung in Bargfeld und hat zahlreiche Bücher dieses »Dynamitero und Don Quijote« herausgegeben. Mit seinen hier erstmals in Buchform versammelten Aufsätzen versucht er, dem facettenreichen und in sich widersprüchlichen Phänomen Arno Schmidt näher zu kommen, indem er einige der Orte und Menschen vorstellt, die den Autor geprägt haben. Rauschenbach vermeidet dabei jeden germanistischen Fachjargon, der die Lektüre literaturwissenschaftlicher Texte oftmals so unerfreulich-mühsam macht.weiterlesen