'Worin besteht der Zusammenhang aller Wesen? Wohin trachtet, zweckt ihr Bestreben, Wirken, Daseyn? Wo liegt der einzige Knoten, der alles, alles, Welten, Körper, Geister, Zeit und Raum, in ein Ganzes zusammen knüpft?' – Faustische Fragen stehen am Anfang der 1777 von Carl von Dalberg (1744–1817) veröffentlichten Betrachtungen über das Universum. Er beantwortet sie mit einer modern anmutenden Synthese aus naturwissenschaftlichen, philosophischen, soziopsychologischen und theologischen Überlegungen und entwickelt eine Globalisierungstheorie im Zeichen der Aufklärung.
Die Kühnheit der Gedanken und das Fragmentarische der Darstellung führten dazu, daß dieses Werk bis 1819 sechs Auflagen erlebte und der Autor von seinen Zeitgenossen als wichtige Inspirationsquelle wahrgenommen wurde. In den Betrachtungen über das Universum beschwört Dalberg den Zusammenhalt der Welt, während er sich später angesichts der Französischen Revolution und der Napoleonischen Herrschaft als berühmter Erfurter Statthalter, letzter Kurfürst-Erzbischof von Mainz und letzter Erzkanzler des Alten Reiches mit dem Zusammenbruch der bestehenden Ordnung konfrontiert sah.
Über Dalberg schrieb Schiller am 1. März 1790 an Körner: 'Ich habe wenige Menschen gefunden, mit denen ich überhaupt so gerne leben möchte, als mit ihm. Er hat meinen Geist entzündet, und ich, wie mir vorkam, auch den seinigen.'
Franz Peters, der den vorliegenden Band bebildert hat, wurde 1956 geboren und lebt heute in Schleiden (Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen). Er studierte Kommunikationswissenschaften. Seit 1986 ist er als freier Künstler tätig. Seine Bildwerke wurden vielfach ausgestellt, zudem arbeitet er als Illustrator
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