Bewusstsein und Zeit
Der DDR-Sozialismus im Spiegel des DEFA-Films
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Von Marx bis Müller (Heiner) wurde die kommunistische Emanzipationserzählung als hero¬ische Selbstbefreiung konzipiert; die Suspension der (schlechten) Gegenwart sollte als not¬wen¬dige Durch¬gangsstufe auf dem Weg zur (besseren) Zukunft gerechtfertigt erscheinen. Überfluss an Zeit als Korrelat des materiellen Mangels war Kennzeichen der politischen Öko¬nomie des DDR-Sozialismus; die Verschwendung von Lebenszeit war signifikanter Ausdruck des Herr-schaftssystems. Das sozialistische Bewusstsein, das bekanntlich vom gesell¬schaftlichen Sein (Marx) be¬stimmt sein soll, hat aber zu¬nehmend die Einsicht in die Differenz von Lebens¬zeit und Weltzeit gewonnen; sie äußert sich in der Abwendung von den „Hoffnungs¬schwärmern“, die sich „im Bunde wähnen mit dem Weltgesetz der Geschichte.“ (Blumenberg)
Mit der Ent¬deck¬ung der Ökonomie ihrer Lebenszeit entdecken die Men¬schen deren Ver¬wen¬dung als Mittel zur Realisier¬ung einer Ideologie; indem sie dieser Ver¬schwendung ihrer Lebens¬zeit die Zustim¬mung entziehen, entziehen sie sich dem totalen Herrschafts¬anspruch dieser Ideologie. Dieser Prozess einer allmählichen Erosion der ideologischen Herr¬schafts¬grundlagen des SED-Regimes wird in dieser Studie an exemplarischen Filmen der DEFA kenntlich gemacht.weiterlesen
Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien
32,80 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand
lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage
zurück