Gotthilf Weisstein (1852-1907) war lange Zeit hindurch nur noch den bibliophilen Sammlern und Antiquaren bekannt. Seine umfangreiche Bibliothek war nach seinem frühen Tode zeitweise als Depositum in der Berliner Staatsbibliothek untergebracht. Der 1913 erschienene Katalog der Weisstein-Bibliothek verzeichnet etwa 11.000 Bände in 9178 kommentierten Titelbeschreibungen. 1933 wurden die Bücher verkauft. Sein übriger umfangreicher Nachlass an Handschriften, Briefen, Portraits und anderen Dingen ist verschollen. Im Gedächtnis der Nachwelt blieb Weisstein nur als korpulentes Berliner Original, dessen Spürsinn als Sammler, dessen geistreiche Witzigkeit und dessen Sprachfehler Fedor von Zobeltitz im Vorwort zu jenem berühmten Bücherverzeichnis geschildert hat. Vom Unfang und den Qualitäten seines wissenschaftlichen und schriftstellerischen Werkes konnte sich niemand bisher eine rechte Vorstellung machen, da es vorwiegend aus Beiträgen zu Zeitungen und Zeitschriften besteht, von denen nur wenige in den Bibliographien verzeichnet sind. Durch die Bibliographie Gotthilf Weisstein soll das Werk dieses jüdischen Schriftstellers für die Forschung und für alle Interessierten wieder zugänglich gemacht werden.weiterlesen