Erwandertes und erlebtes Bilder-Denken und Bild-Erzählen zwischen Byzanz und dem Abendlande
Produktform: Buch
Bilder sind Zeichen geistiger Aussage. Motivenreich können sie einfache Ur-Gedanken der Menschheit „erzählen“: ihren „schwierigen Weg“ aus dem Erdendunkel ins Himmelslicht, dass Immerwachsein der nur scheinbar schlafendenfernen Gottheit, die Idee vom geistlichen Brunnquell des Heils, vom lebendspendenden Wasser. Doch Bilder vermögen auch liebgewordene Geschichten vom Leben und Wirken der Vorbild-Übermenschen in den „Heiligen“, dazu fabulierlustig ersonnene Legenden von Gott und seinem Widerpart, von Mensch und Tier im Heilsbericht in eins zu fassen, so zu verdichten, dass sie im schaubar gemachten Augenblick die Weite des rätselhaft und wunderbar gelenkten Geschehens um den Menschen erfassen, der zwischen Geburt und Ewigkeit gestellt ist und beides nur dichterisch und im Bilde zu deuten vermag.
Was uns dort im Osten und im Südosten von den Bilderwänden der Klöster und der Dorfkirchen, von ihren Ikonen und ihren Fresken entgegenleuchtet, das steht von den gleichen Grundlagen her in wesenhaft gleichen Funktionsbezügen zur Geisteswelt des mittelalterlichen und barocken Abendlandes, zu seinen Gottsuchenden Dichtern und Denkern, zu Theologen, Künstlern, Asketen und volkstümlich predigenden Lehrern bis hin zu den Buchmalereien, den Legendenromanen, Balladen und Liedern, zu den monumentalen Steinskulpturen an den Domen wie nicht minder zum erzählfreudigen Holzschnitt und zum Kupferstich des Andachtsbildchens, zu Mosaiken und Hinterglasmalereien, in denen alle „Bilder und Legenden“ einander befruchtend und bedingend begegnen.
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