Über ein Jahr lang hat Juergen Teller für das ZEITmagazin
eine Kolumne verfasst. Jede Woche hat er eines seiner Fotos
ausgesucht und einen Text dazu geschrieben. Die Redaktion
hat ihm dabei völlig freie Hand gelassen. Bild und Text zu
kombinieren, war für Juergen Teller eine ganz neue Erfahrung:
'Das ZEITmagazin brachte mich dazu, mich Woche für
Woche wieder mit meiner Arbeit zu beschäftigen und auf
Deutsch zu schreiben, was ich seit der Schule nicht mehr gemacht
hatte.' Die so entstanden Texte sind wie seine Bilder:
unverblümt, oft kontrovers und typisch Teller.
Von Beginn an stieß die Kolumne auf begeisterte Zustimmung,
aber auch auf heftige Kritik. Hunderte von Briefen
trafen in der Redaktion ein. Verstörte Leser wollten wissen,
was solche Bilder und solche Texte in ihrer Zeitung verloren
hatten. Literatur, das zweite Buch dieser Ausgabe, enthält
die besten dieser Leserbriefe. 'In immer konservativeren
und politisch korrekten Zeiten wird es immer schwieriger,
einen Platz zu finden, um irgendwas sagen zu dürfen. Besonders
freute ich mich über manche Leserbriefe, wenn man die
liest, braucht man gar nicht mehr vor die Tür.' Juergen Teller
Juergen Teller, geboren 1964 in Erlangen, ging nach einer abgebrochenen
Bogenmacherlehre und Abschluss seines Fotografiestudiums
nach London. Von dort aus machte er sich zunächst
mit Musikerporträts u.a. von Sinéad O’Connor und
Kurt Cobain einen Namen, bevor er in der Modebranche mit
seinen radikalen Inszenierungen für Furore sorgte. Tellers
Arbeiten sind vielfach ausgestellt, ausgezeichnet und publiziert.
Bei Steidl sind zuletzt erschienen Marc Jacobs Advertising
1998–2000, Election Day und Zimmermann.
In Zusammenarbeit mit dem ZEITmagazinweiterlesen