In den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts durchlief wissenschaftliche Visualisierung eine Transformation: Aus ihren Artefakten wurden Bilder. Diese Wandlung verdankte man dem Siegeszug der Fotografie und der Elektronen-mikroskopie, zugleich aber auch historiographisch weniger beachteten Techniken. Diesen gilt das vorliegende Buch. Durchstrahlung von Materie, Rekonstruktion und Modulation von Lichtwellen auf und in materiellen Trägern beförderten die Verbildlichung noch unerforschter Areale der Physik. Das Überraschende an diesen Bildern war ihr Vermögen, epistemische Affinitäten und eine ästhetische Übereinkunft zwischen Wissenschaften und Künsten herzustellen. Röntgenfotogramme und Holografien beeinflussten gleichermaßen Erkenntnisse wie Entwürfe. Dabei waren Max von Laue, Laszlo Moholy-Nagy, Dennis Gabor und Salvadore Dalí nur ihre bekanntesten Akteure. Die ins Bild gebrachte Relation zwischen Materie und Strahlung sowie zwischen Information und Repräsentation war zum Maßstab eines Denkens der Welt im Bild geworden, das bis heute währt.weiterlesen