Vor dem Hintergrund biotechnologischer Innovationen und sich zuspitzender ökologischer Krisen ist »Leben« in den vergangenen Jahrzehnten zum integralen Bestandteil von Produktionsverhältnissen und Marktdynamiken geworden. Durch die Nutzung von Gen- und Reproduktionstechnologien und den systematischen Einsatz biowissenschaftlichen Wissens sind bislang unbekannte Formen menschlicher und nicht-menschlicher Arbeit sowie erweiterte Möglichkeiten des Zugriffs auf Körpersubstanzen entstanden. Dabei zeichnet sich eine »organische« Verbindung von biologischen Prozessen und kapitalistischer Inwertsetzung ab, die gesellschaftliche, rechtliche und ethische Fragen aufwirft. »Biokapital« liefert einen Überblick über die vielstimmige Debatte zum Verhältnis von Kapitalismus und Lebensprozessen und macht einen Vorschlag für eine Kartierung der Debatte. Die hier vorgestellten Analysen verbinden komplexe konzeptuelle Überlegungen mit konkreten empirischen Studien.weiterlesen