Der große Traum von einer gerechteren Welt: Die Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen FrauEine Alternative zum Kapitalismus ist möglich, eine Welt ohne Krieg, Armut und Ausbeutung: davon sind die jungen Sozialisten überzeugt, denen Hertha Walcher sich in den 1910er-Jahren anschließt. Hautnah erlebt Hertha die großen Träume von der Revolution, aber auch das furchtbare Ende der Illusionen mit. Die Geschichte ihres Jahrhundertlebens (1894‒1990) ist das einzigartige Panorama einer Epoche: Sie ist beteiligt an den Planungen für eine Arbeiterrevolution in Deutschland und Zeugin der grausamen Richtungskämpfe der sozialistischen Parteien in der Weimarer Republik, lebt nach der Machtübernahme der Nazis im Untergrund, bevor sie sich auf eine abenteuerliche Flucht zunächst nach Paris, dann in letzter Minute nach New York begibt. Nach Jahren im Exil kehrt sie nach Deutschland zurück in der Hoffnung, die DDR mit aufzubauen. Ihre Weggefährten heißen Rosa Luxemburg, Clara Zetkin, Bertolt Brecht, Willy Brandt und Wilhelm Pieck, sogar Lenin begegnet Hertha in Moskau persönlich. Regina Scheer, die Hertha Walcher seit ihrer Kindheit kannte und über viele Jahre unzählige Gespräche mit ihr führte, bietet einen außergewöhnlichen, sehr privaten Blick auf eine beeindruckende Frau, die klandestin nach Moskau reiste, um Dokumente zu überbringen, und Spezialistin in der Herstellung von Geheimtinte war. Mitreißend und voller Empathie erzählt Scheer von einer Zeit der Utopien und revolutionären Ideen, aber auch vom Ende der Illusionen und von erbittertem Streit unter Menschen, die eigentlich das gleiche Ziel verfolgen.weiterlesen