Blaue Jungs an Kesseln und Maschinen
Jürgen Hausmann geht zur Kriegsmarine
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Es war an einem kalten Januarabend. Die Werkstattuhr schlug fünfmal. Jürgen Hausmann spannte sein Werkstück aus dem Schraubstock, fegte die Feilspäne von der Bank und schloss sein Werkzeug in den Kasten. Dann wusch er sich die Hände, wickelte sich den Schal um, zog Jackett und Handschuhe an, klemmte die Thermosflasche unter den Arm, schaltete das Licht aus und ging aus der Werkstatt. Nachdem er den Schlüssel im Kontor abgegeben hatte, machte er sich über den knirschenden Schnee heimwärts.
Über den Roßgärter Markt stieg er hinunter zum Sackheim, wo seine Eltern wohnten. Dort angekommen, zog er sich im Korridor Jackett und Handschuhe aus, hauchte sich noch einmal in die kalten, steif gewordenen Finger und ging in die Stube. Vater Hausmann, Werkmeister bei der Steinfurth-Waggonfabrik, saß im Lehnstuhl. Er hatte die „Königsberger Allgemeine“ vor sich ausgebreitet und studierte mit Andacht die lokalen Nachrichten. Jürgen trat ein, grüßte kurz und setzte sich an den Tisch. Nachdem er einige Zeit vor sich hingesonnen hatte, begann er langsam: „Vater, hast du mal einen Augenblick Zeit?“ Vater Hausmann nahm die Zeitung herunter, schob die Pfeife in den linken Mundwinkel, guckte seinen Sohn über die Brillengläser an und fragte: „Na, Jung, was hast?“ „Ja, Vater . . . was ich sagen wollte . . .“ Jürgen unterbrach sich, als ob ihm für das, was er vorbringen wollte, die rechten Worte fehlten. „Was ich sagen wollte“ . . . ahmte der Vater den Sohn nach, „was wolltest du denn sagen?“ „Ja, Vater, ich hab’ ja nu Ostern ausgelernt, und da haben wir noch den großen Auftrag für die Ziegelei in Kalthof, der wird im Laufe des Sommers fertig, und da wollte ich nun im Herbst zum Arbeitsdienst gehen und dann . . .“ „Und dann?“ „Dann will ich zur Marine.“weiterlesen
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