Ob sie ins ewige Eis reist oder ins überalternde Japan, ob Anja Jardine nach dem Staatsbankrott Island besucht oder nach
der Flutkatastrophe mit den Menschen im Ahrtal spricht, immer bricht sie das Große, das Politische auf das Leben des Einzelnen herunter, ohne ihn in seinem Elend bloßzustellen. «Anja Jardine gehört zu den besten Reportinnen im deutschen Sprachraum. Sie ist eine Virtuosin darin, aus unspektakulären Stoffen spektakuläre Geschichten zu machen», schrieb der Literaturkritiker Uwe Wittstock über ihre Erzählungen.
Was für die literarische Arbeit gilt, trifft auch auf ihre Reportagen und Porträts zu; Jardines Blick auf die Welt ist nicht nur scharfsinnig und präzis, sondern – ungewöhnlich in ihrem Metier – zeichnet eine gewisse Wärme ihre Texte aus. Zu erstehen, ist ihr Anliegen, nicht zu urteilen.weiterlesen