'Und immer noch diese Wachslust des Ortes' – mit diesen Worten charakterisierte einst die Blumenthaler Schriftstellerin Tami Oelfken den epochalen Wandel, den die alten Orte Rönnebeck, Flethe, Blumenthal und Lüssum vor etwa hundert Jahren erfuhren. In beschaulichen, idyllischen und verträumten Bauern- und Kahnschifferdörfern zwischen Burgberg du Weser hielt der Rhythmus der Industrie Einzug. Das Zeitalter der Fabriken und der urbanen Industriezentern, das Zeitalter der Modere war angebrochen. Ausdruck und Sinnbild dieses Zeitensprunges war die Bremer Wollkämmerei. Auf der Wiese am Müllerloch inmitten von Kühen, Korngarben und heumachenden Bauern errichtet, symbolisierte sie den ökonomischen Fortschritt mit bis dahin unerreichbar scheinenden Produktionszahlen. Mit ihr kam das System der Lohnarbeit und mit den attraktivern Löhnen kamen fremde Menschen mit anderer Sprache und Kultur. Auch sie fanden an der Weser ihr Zuhause. Blumenthal wurde ein Ort, an dem die unterschiedlichsten Kulturen zusammenlebten. In über 160 größtenteils unveröffentlichten Photos dokumentiert dieser Band die Geschichte des Umbruchs in Blumenthal an der Unterweser.weiterlesen