bogevischs buero gewohnt
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
gewohnt – 20 jahre bogevischs buero
Rainer Hofmann und Ritz Ritzer sind Wiederholungstäter. Das gilt nicht nur für ihre Bauherrschaft – mit dem im Herbst 2016 mit dem deutschen Städtebaupreis ausgezeichneten Wohnprojekt WagnisArt haben sie das zweite Projekt für die Münchner Genossenschaft Wagnis realisiert - das gilt auch nicht nur für die Bauaufgaben, zu denen die viel beachteten Wohnanlagen für Studierende in München und Ulm gehören - sondern gilt insbesondere für das Planen mit engen Budgets, das in bogevischs buero seit 20 Jahren als programmatische Herausforderung begriffen wird.
20 Jahre als ‚bogevisch’ Architekt zu sein heißt auch, auf Erfahrungen bauen zu können. Das Büro ist kontinuierlich gewachsen, rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden heute das hochmotivierte Team, in dem das Entwerfen und Planen, das gemeinsame Schaffen, und letztendlich das Werk bis heute alles andere als „gewöhnlich“ ist.
Auch die 2016 nun aus Anlass des 20. Bürojubiläums erscheinende Publikation „bogevischs buero gewohnt“ ist eine Wiederholungstat. Bereits 2012 erschien „bogevischs buero live“ als Dokumentation wichtiger Projekte, die in den 12 Jahren nach der Bürogründung realisiert wurden. Die Zusammenarbeit mit der Hamburger Fotojournalistin Julia Knop wurde fortgesetzt. Ihr Blick auf die Menschen, die Bewohner und Besucher der Projekte bereichern auch in der aktuellen Werksschau die Wahrnehmung der Bauprojekte um eine ungewöhnliche, teils sehr persönliche Komponente. Zusammen mit Till Brieglebs markanten Texten zu den vorgestellten Bauten ergibt sich daraus ein sehr gelungenes, unkonventionelles Doppel.
„In allen Objekten, die ich mit den ‚bogevischen’ besucht habe, ist der Wille zu spüren, besondere Orte der Gemeinschaft und der Kommunikation zu schaffen, selbst wenn dafür überhaupt kein Geld vorhanden ist. Gentlemanship in der Architektur, so wie ich es bei meinen Besichtigungstouren zu zehn Projekten von bogevischs buero kennengelernt habe, bedeutet für die Entwurfsarbeit, seine guten Vorsätze und dienenden Anstrengungen nicht vom Status eines Nutzers abhängig zu machen.“ schreibt Till Briegleb in seinem Vorwort zum Buch. „Die Tür mit derselben Freundlichkeit aufzuhalten für die Bedürfnisse von Menschen, die für das Besondere nicht zahlen können, ist eine besonders schöne Geste der Zuvorkommenheit in der Architektur.“
Die im Buch vorgestellten Projekte spiegeln die große Achtsamkeit dafür, wie man mit einfachen Abweichungen von der Norm Plätze und Höfe, Aussichten und Akzente schafft. Wie durch einen durchdachten Material- und Farbeinsatz auch das Bescheidene wertig auftreten kann. Wie Verkehrsflächen in Treffpunkte verwandelt werden können. Beispielhaft dafür stehen Wohnprojekte wie der Neubau im Sanierungsgebiet „Am Hasenbergl“ oder die Wohnanlage in der Belgradstraße in München, aber auch Bauten wie der Entsorgungspark Freimann , der unter dem Titel „Unerwartete Schönheit“ von Till Briegleb beschrieben wird. „Unerwartet“ meint dabei nicht den lauten Effekt, den Überraschungscoup sondern die Interpretation, die Gestaltung des „Gewohnten“, des Notwendigen, als Bereicherung, als Mehr an Qualität. In diesem Sinne schauen die bogevische mit Stolz auf ihre 20-jährige Bürogeschichte zurück und - gottlob! - mit weiterhin lodernder Leidenschaft in die Zukunft!
Text: Till Briegleb, Hamburg
Till Briegleb, geboren1962 in München. Studium der Politischen Wissenschaften und der Germanistik in Hamburg. Ab 1991 Kulturredakteur der „Tageszeitung“ (taz) in Hamburg, von 1997 bis 2002 Kulturredakteur der Wochenzeitung „Die Woche“,danach bis 2006 freier Autor für diverse Zeitungen und Zeitschriften. 2006 Textchef des Kunstmagazins „art“, seit 2007 fester Autor der „Süddeutschen Zeitung“ und von „art“.
Publikationen zu diversen Themen der Architektur, der Kunst, der Kulturgeschichte und des Theaters. Beim Insel-Verlag erschien in der Bibliothek der Lebenskunst das Essay „Die diskrete Scham“. Mitglied diverser Auswahljurys im Bereich Theater, Kunst und Architektur. Lebt in Hamburg.
Fotos: Julia Knop, Hamburg; Seiten 66 - 75: Michael Heinrich, München
Julia Knop, geboren 1971 in Oberhausen. Studium Foto/Film-Design an der FH Dortmund. Seit 1998 in Hamburg lebend. Von dort aus Auftragsarbeiten für Magazine und Agenturen im Bereich der Portrait- und Reportagefotografie. Realisierung freier Projekte auf Reisen. 2015 Stipendiatin des Goethe-Instituts im südindischen Bangalore. Ausstellungsbeteiligungen unter anderem in der Photographers‘ Gallery in London, im Fotomuseum Winterthur und auf der photobiennale in Daegu, Korea. Mitglied der Kölner Fotoagentur „laif“.
Ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst als eines der schönsten deutschen Bücher 2017.weiterlesen
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