Diese Arbeit untersucht Salzhandel und -politik im Kanton Bern im 19. Jahrhundert, einer Zeit des Umbruchs im schweizerischen Salzwesen. Es werden wichtige Akteure vorgestellt, das Zusammenspiel der verschiedenen Salinen und deren Beziehungen mit Bern analysiert und Maßnahmen aufgezeigt, wie die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit diesem lebensnotwendigen Gut gewährleistet werden sollte.
Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Süddeutschland und in der Schweiz auf bis dahin unbekannte Salzquellen gestossen wurde, erwuchs daraus eine Vielzahl von sich konkurrierenden Salzlieferstätten und damit ein Überangebot an Salz. Dadurch konnte sich Bern in einem jahrzehntedauernden Prozess aus der Vormachtstellung der französischen Salinen lösen, welche den Berner Salzmarkt bis dahin praktisch uneingeschränkt dominiert hatten. Die Berner Behörden wussten den neu gewonnen Handlungsspielraum geschickt auszunützen und handelten immer attraktivere Vertragskonditionen aus. Die sinkenden Salzpreise wurden auch an die Berner Bevölkerung weitergegeben, jedoch erst unter grossem politischem Druck, da der staatliche kontrollierte Salzhandel für die Kantonskasse hohe Gewinne abwarf. Der Kanton unternahm auch selber Salzbohrversuche, die aber aufgrund immenser Kosten und bescheidener Fördermengen keine nennenswerten Resultate hervorbrachten. Obwohl genügend Salz auf dem Markt zur Verfügung stand, hielt sich der Traum vom eigenen Salz in einigen Köpfen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.
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