Boschs und Grünewalds "Versuchungen des Antonius"
Schwert, Strick und Christentum
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Bosch ist als Meister des Phantastischen besonders durch seine schaurigen Schilderungen der „Versuchungen des Antonius“ berühmt. Bislang hat man ihn allerdings kaum verstanden, denn er verfügte über ein spezielles Symbolsystem, womit er wie kein anderer Maler kom-plexe Gedankengänge auszudrücken vermochte.
Der heilige Antonius gilt als Begründer des christlichen Klosterlebens. Bosch hat diesem von Dämonen gequälten Einsiedler überzeitlichen Charakter verliehen.
Der Konflikt ist durchaus aktuell: Soll man sich aus einer Gesellschaft zurückziehen, in der man nicht leben kann, ohne selbst schuldig oder Opfer zu werden?
Die „Versuchungen“ symbolisieren Fehlentwicklungen im Christentum! Märtyrer wurden Verfolger. Das begann mit erzwungener Christianisierung und gipfelte in der Inquisition. Leitmotive sind Schwert und Strick: gewaltsame Trennung und heuchlerische Bindung. Freilich ist auch Nächstenliebe zu beobachten.
Anhand von vier Gemälden und einer Zeichnung wird das Thema detailliert und umfassend erläutert. Fabelwesen gewinnen Bedeutung, von der Romanik bis zu Romantik. Der Begriff „Seele“ bekommt einen tiefen Sinn. Vergleich mit den Antoniusszenen in Grünewalds „Isenheimer Altar“ lässt Gemeinsames erkennen: Beide Künstler erstrebten religiöse Erneuerung.weiterlesen
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