Eine explorative Untersuchung zur narrativ-biographischen (Re) Kon-struktion sozialer (selbst-reflexiver) Geschlechtsidentität
Produktform: Buch
Viele Studien zeigen, dass soziale Konstruktionen „traditioneller Männlichkeit“ als sinnvoll angeeignete Bedeutungen mit Problemen für die Jungen selbst und für andere verbunden sind. Demgegenüber stand in dieser Untersuchung der Prozess im Mittelpunkt, in dem Jungen und männliche Jugendliche eine Persönlichkeit entwickeln, in der sie sich auf Distanz zu traditioneller Männlichkeit begeben.
Grundlage ist ein, auf der materialistischen Subjekttheorie und abbild-theoretischen Entwicklungspsychologie Wolfgang Jantzens aufbauendes Modell männlicher Persönlichkeitsentwicklung, das mit narrationspsychologischen Erkenntnissen zur Identitätsentwicklung in der Adoleszenz und psychoanalytischen Annahmen zur Spät-adoleszenz weiterentwickelt wurde. Das Modell beschreibt den Prozess der Entwicklung vom Jungen zum Mann und zeigt, wie sich darin ontogenetisch die Fähigkeit zur Distanzierung von traditioneller Männlichkeit entwickelt. Die empirische Studie gibt einen Einblick in die biographischen Erfahrungen oder Lebensbedingungen, die zu dieser Geschlechtsidentitätsentwicklung bei männlichen Spätadoleszenten beigetragen haben.
Im Mittelpunkt steht das autobiographische Erzählen als gegenständliche Tätigkeit, das als dialektischer Prozess von Aneignung und Vergegenständlichung die Möglichkeit bietet, bewusste Identität zu bilden und sie zugleich von außen wahrzunehmen und rekonstruieren zu können.
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