Brasilia #8 – Anti
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Menschen, die gestalten, haben das Brasilia-Magazin zum Leben erweckt. Sie sprachen über Nachbarschaft, Ideale und Zweifel, das Warten, über Töchter und Söhne, Abfall, das Tun und Lassen und das Zusammen-getrennt-sein. Mit der achten Ausgabe des Brasilia-Magazins wagen wir einen radikalen Bruch. In unserer Anti-Ausgabe beziehen wir Stellung. Für etwas zu sein, heißt, immer auch andere Dinge abzulehnen. Anti zu sein und die Fähigkeit zu besitzen, Haltung zu beziehen. Denn Design ist niemals unschuldig.
Noch nie hatte das Brasilia-Magazin so viele Beitragende, auch über die Grenzen der Hochschule Hannover hinaus. Randthemen, die keine sein sollten, bekommen hier den Platz, den sie verdienen. Wir sind nicht anti alles, denn diese Ausgabe steckt voller intimer Einblicke in das Für und Wider von Sichtweisen, Gefühlen und Rebellion: Patrycja Kopinska hat Angst vor der Zeit und fragt sich, was passiert, wenn der eigene Film des Lebens sich vorgespult anfühlt. Hannah Aders dokumentiert die Begeisterung für Krieg und Waffen am Tag der Bundeswehr. Bennet Diephaus klärt auf über die vernichtenden Clichés gegenüber der queeren Community. Innenarchitektin Franziska Innig Aguion befasst sich mit selbstbestimmtem Sterben und die Fotografin Sabine Findeisen zeigt Menschen mit Beeinträchtigungen, die eine Liebesbeziehung führen möchten. Mutig lässt uns Jan Skrzypek durch seine Illustrationen teilhaben an einem Leben mit einer psychischen Erkrankung und täglicher Medikamenteneinnahme. Ebenso beherzt formuliert Patrick Krawczyk ein lyrisches Hier-bin-ich – voller Schmerz und Hoffnung. Welche Verantwortung wir als Gestalter*innen tragen, fragt sich Linda Rammes in ihrem Online-Magazin für Klimagerechtigkeit.
Die achte Ausgabe des Brasilia-Magazins stand lange Zeit auf der Kippe. Anti hätte beinahe bedeutet, dass es keine Ausgabe gibt. Doch wir haben uns entschieden, Haltung zu zeigen! Und so präsentiert sich das Magazin auch gestalterisch auf neuen Wegen.
So erkundet Philine Dorenbusch den vom Menschen produzierten Lärm unter Wasser, der das Leben der Meeresbewohner bedroht. Khadra Farah schreibt über den alltäglichen Rassismus, der ihr als Schwarze Frau überall auflauert. Den Alltag des Intellektuellen im Corona-Lockdown lotet Friedrich Weltzien in seinem Beitrag aus. Nora Depner fragt sich, wie wir mit Außerirdischen sprechen können, wenn wir dafür eine Botschaft entwickeln müssten, die wir selber nicht denken können.
Die Entstehung dieses Magazins ist selbst ein Beleg dafür, dass zusammengetrennte Formen der Zusammenarbeit möglich sind. Die hier versammelten Texte und Bilder sollen Lust machen auf die Rückkehr zu einem Leben jenseits von Zoom-Kacheln, Selbstisolation und Discounter-Einkäufen. Und auch wenn der Duden noch klar zwischen Zusammen- und Getrenntschreibung unterscheidet, hat uns die aktuelle Krisenzeit doch in der Einsicht bestärkt, dass wir, wie es der Philosoph Jean-Luc Nancy formulierte, eigentlich singulär plural sind.weiterlesen
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