Hans J. Ammann, 1942 in Solothurn geboren, arbeitet seit 1969 als Regieassistent, Dramaturg, Chefdramaturg und später als Intendant am Theater. In Basel, Freiburg im Breisgau, Konstanz, Berlin, Bonn und jetzt als Leiter des Theaters Biel Solothurn hat er über Theaterautorinnen und -autoren, Theaterorte, über das Publikum und seine Arbeit geschrieben und sich in seinen Texten auch politisch und kulturpolitisch geäussert. Eine Auswahl seiner Schriften aus vielen Blickwinkeln findet sich in diesem Buch.
„Was heisst Paradies? Die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit von allem und jedem, die Aufhebung der Distanz zwischen Gegenwart und Erwartung, das heisst die totale Materialisierung von Zeit und Raum. Jeder Blick oder Anblick soll einen erfüllten Augenblick produzieren.“
„Theater ist langsam: Geschichten brauchen Entfaltungszeit. Jenseits der Bühne wächst die Geschwindigkeit. Wir schaffen selbst das Tempo, das uns überfordert: Geschichten lassen sich darauf nicht ein. Eher gehen sie zugrunde. Geschichten machen Wirklichkeit lesbar. Es sind Liebeserklärungen. Geschichten und Liebe brauchen Menschen, an denen sie sich entzünden können. Dann entstehen Höhenfeuer, die in die Tiefe leuchten.“
„Seit Jahrtausenden überprüft das Theater das Verhältnis des Einzelnen zum Ganzen, des Bürgers zu seinem Staat. Ich habe sehr subjektiv versucht, einige Vereisungen und Vergreisungen zu beschreiben.“weiterlesen