Die Bühlstraße ist der Schauplatz, auf dem der vierjährige Franz sich in seine Rolle unter Altersgenossen einübt. Von Beginn an hat er es schwer, denn sein 'Franzosenbéret' und das ungeschlachte hölzerne Dreirad, das er mitbringt, stempeln ihn zum Außenseiter. Dazu kommt, dass ihm nach der Geburt des Bruders von Seiten der Eltern nicht mehr dieselbe Aufmerksamkeit wie vorher zuteil wird. Eigentlich hätte Franz gerne eine Schwester gehabt.
Die 'Kinderszenen' handeln zwar von einem Kind, doch sind sie so wenig kindlich wie Schumanns Klavierstücke unter demselben Titel. Schlaglichter der Erinnerung vergegenwärtigen Anlagen und Anfänge eines Charakters, dessen Entwicklung und Schicksal sich bereits abzeichnen. Die 'Kinderszenen' wird verstehen, wer sich selber im Kind, das man einmal war, zu erkennen vermag.
Heinrich Lüssy hat seine Kinderszenen in Winterthurer Mundart geschrieben. Jeweils auf der linken gegenüberliegenden Buchseite des Mundarttextes liest man dessen Übertragung ins Schriftdeutsche.weiterlesen