Bürger und Neubürger von Weißenfels bis 1913
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Im Jahre 1978 erschien als Band 9 der Schriftenreihe der Stiftung Stoye das »Bürgerbuch der
Stadt Weißenfels von 1558 bis 1852«. Die Unterlagen der Stiftung weisen nicht aus, wer das
Projekt ins Spiel brachte, geschweige denn, wer die Vorlage in Form einer Korrekturfahne
an die Stiftung übergab. Im Vorwort ist nur vermerkt, dass sich Korrekturfahnen des ungedruckt
gebliebenen Bürgerbuches Weißenfels »in einem genealogischen Nachlaß angefunden«
hätten, es blieb aber unklar, wer der Verfasser war.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands übergab die Tochter des Magdeburger und Essener
Lehrers Dr. Friedrich Keil den Nachlass ihres 1966 verstorbenen Vaters an das Stadtarchiv
Weißenfels, darunter eine Korrekturfahne eines von ihm erarbeiteten Bürgerbuches
Weißenfels aus dem Jahre 1949. Die Arbeit konnte nicht beendet werden, da er 1950 aus der
DDR fliehen musste. Da die Archivmitarbeiter unseren Band 9 kannten, war schnell festzustellen,
dass beides »bis auf das i-Tüpfelchen« identisch ist. So liegt die Vermutung nahe,
dass Dr. Keil der Verfasser des Bandes 9 der Schriftenreihe ist.
Bei vergleichenden wirtschaftshistorischen Untersuchungen zu den Bürgeraufnahmen in
einigen Residenzstädten nahm der Unterzeichnende im Jahre 2010 Kontakt zum Stadtarchiv
Weißenfels auf. Es stellte sich heraus, dass man dort das Bürgerbuch nicht mehr als Arbeitsgrundlage
verwenden kann, da es einerseits unvollständig ist und andererseits Bürgeraufnahmen
aufführt, deren Quellen nicht belegbar sind. Die wissenschaftliche Korrektheit verlangt
deshalb eine ausführliche korrigierende Darstellung in Fachzeitschriften oder eine korrigierte
Neufassung. Es zeigte sich angesichts des Umfanges schnell, dass hier nur eine zweite und
korrigierende Auflage in Frage kommt, auch wenn die Stiftung traditionell sonst niemals
Nachauflagen herausgibt.
Die Stiftung Stoye ist der Leiterin des Stadtarchivs Weißenfels, Frau Silke Künzel, dankbar,
dass sie ihr Arbeitsmanuskript über Bürgeraufnahmen als Grundlage zur Verfügung
stellte. Gemeinsam mit ihr wurden die verfügbaren Archivalien im Stadtarchiv Weißenfels,
dem Konsistorium der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands und dem Sächsischen
Hauptstaatsarchiv in Dresden nach glaubwürdigen Belegen über Bürgeraufnahmen durchgesehen.
Es wurden fast zehntausend mehr Bürger ermittelt, als in Band 9 unserer Schriftenreihe
ausgewiesen sind, allerdings für den gesamten Zeitraum bis 1913.
Ohne die jahrelange Vorarbeit von Frau Künzel hätte diese zweite Auflage nicht erscheinen
können. Dem Oberbürgermeister der Stadt Weißenfels, Herrn Robby Risch, ist zu danken,
dass er die Genehmigung für die Mitarbeit von Frau Künzel gab.
Wie schon in den letzten Jahren lag der Satz bei Frau Edith Mocker, die auch das Ortsregister
und teilweise auch das Namensregister fertig stellte. In ihren Händen lag auch die
vergleichende Kontrolle verschiedener Arbeitsstände.
Magdeburg, im Dezember 2011 Jochen Steineckeweiterlesen
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