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Bürgerlichkeit und Öffentlichkeit

Mendelssohns Wirken in Düsseldorf

Produktform: Buch

Mendelssohn und Düsseldorf - das sind zwei Pole, zwischen denen ein spannungsvolles und nicht immer widerspruchsfreies Verhältnis besteht. Das war zu Lebzeiten Felix Mendelssohn Bartholdys so, als er 1833 seine Stelle als Musikdirektor in dieser Stadt antrat, das blieb nach seinem Tode so, als die Bürger Düsseldorfs sich erst spät im 19.Jahrhundert zu einer Würdigung des Künstlers in Form eines Denkmals durchringen konnten, und das dürfte vermutlich auch heute nicht anders sein, wo er immer noch im Schatten des 'anderen' Düsseldorfers, seines Zeitgenossen Robert Schumann, steht. Die gängige Forschungsmeinung erklärt die Entscheidung Mendelssohns für diese Stadt meist mit Karrieregründen; sie habe sich eben ergeben, weil sich dem noch relativ jungen Musiker nichts Besseres geboten habe. Auch wenn die Zeit Mendelssohns in Düsseldorf aufs Ganze betrachtet eher eine Episode darstellen dürfte, so sollte nicht unterschätzt werden, wie wertvoll dieser Lebens- und Wirkensabschnitt für den Komponisten gewesen ist. Damit sind nicht etwa allein die Früchte seines kompositorischen Ingeniums gemeint, sondern in einem viel allgemeineren Sinn sein erster Kontakt mit der Organisation des Musiklebens in einer Stadt, mit den unterschiedlichen Erwartungen und Ansprüchen aller am Musikleben Beteiligten. Für eine solche Erweiterung des Erfahrungshorizonts war Düsseldorf damals eigentlich prädestiniert. Denn hier war nach Wegfall einer so zentralen gesellschaftlichen Institution wie der eines Hofes und im Zusammenhang mit dem Aufblühen eines nur dem künstlerischen Gedanken verpflichteten Reformtheaters auf der Basis der Beteiligung aller Bürger ein Wirkungsort entstanden, der einem modern denkenden Künstler einen Entwicklungs- und Freiraum bot wie sonst nur wenige Orte Europas. Mendelssohn agierte in Düsseldorf in einem durch das Bürgertum bestimmten Kulturleben, das sich in sehr unterschiedliche Segmente ausdifferenzierte und ihn vor eine Vielfalt von Aufgaben stellte, die nach musikalischen Lösungen verlangten, sowohl innerhalb häuslicher Sphären als auch in unterschiedlichen Bereichen der Öffentlichkeit. Die Aufsätze dieses Bandes versuchen, diesen weiten Horizont etwas auszuleuchten, was nicht bedeutet, dass der eine oder andere Beitrag nicht auch außerhalb der Stadtgrenzen führt. Ausführliche Informationen erhalten Sie unter www.editionargus.deweiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-931264-62-8 / 978-3931264628 / 9783931264628

Verlag: Edition Argus

Erscheinungsdatum: 29.02.2012

Seiten: 200

Herausgegeben von Bernd Kortländer, Volker Kalisch, Andreas Ballstaedt

28,00 € inkl. MwSt.
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