Bürokratiepolitiken
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Bürokratien sind ein zentrales Merkmal aller entwickelten, organisierten Gesellschaften, sowohl in den staatlichen als auch in den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Organisationsformen. Dabei entstehen quasi-automatische (berechenbare) Abläufe, die durch Recht oder Tradition formalisiert werden.
Trotz ihrer Vorzüge stellt sich die Frage: Warum hat Bürokratie heute so einen schlechten Ruf? Warum fällt es so schwer, sich über einen funktionierenden Staatsapparat zu freuen? Die historischen Leistungen sind evident. Dem steht die Diagnose einer Bürokratiekrise gegenüber, die als Dauerkrise beschrieben wird. Entbürokratisierung scheint eine ewige Forderung der Politik zu sein. Kaum je werden die »Büroleistungen« thematisiert.
Medientheoretisch soll bestimmt werden, was ein Büro überhaupt ist. Wie wird aus dem Büro ein Herrschaftsinstrument? Große Mengen von Objekten werden erfasst und in andere, handhabbare Objekte verwandelt. Inwieweit ist ihre eine gewisse »Protowissenschaftlichkeit« am Werk? Rechnen, Schreiben und Lesen hat sonst an kaum einem gesellschaftlichen Ort (abgesehen von Schulen / Universitäten) diese zentrale Bedeutung.
Weder im entwickelten Rechtstaat, noch in Diktaturen kann auf Herrschaft durch Beamte verzichtet werden. Dennoch nimmt Bürokratie unterschiedliche Formen im Rahmen dieser unterschiedlichen historischen – gesellschaftlichen, rechtlichen und politischen – Rahmenbedingungen an. Bürokratien haben historisch gebundene Voraussetzungen für ihr Funktionieren. Sie lassen sich besonders deutlich anhand der bürokratischen »Pathologie« zeigen: Überbürokratisierung und Korruption auf der einen Seite, die Verselbständigung von Verwaltungseinheiten oder »doppelte Bürokratien« auf der anderen Seite.
Mit diesen Fragen geraten nicht nur allgemeine,
soziologische Problemstellungen in den Blick. Auch die Geschichte des Verwaltungsrechts ist zentral. Hier orten wir einen Mangel heutiger Soziologie, wie er sich bei Max Weber nicht findet. Eine ausreichende Kenntnis des Verwaltungsrechtes ist notwendig, um die Entwicklung zu beschreiben.
Florian Bettel
Frederic Burin
Alexander Flendrovsky
Werner Gabriel
Manfred Hulverscheidt
Frank Jödicke
Reinhold Knoll
Helmut Kohlenberger
Robert Menasse
Peter Möschl
Wolfgang Müller-Funk
Manfried Rauchensteiner
Christopher Schlembach
Gianluigi Segalerba
Walter Seitter
Elisabeth von Samsonow
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